Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar US-Bildungspolitik: Rollback auf ganzer Linie
> US-Bildungsministerin Betsy DeVos zerstört das öffentliche Bildungswesen.
> Sie setzt auf Privatschulen und vergrößert so die Spaltung im Land.
Bild: Durch und durch neoliberal: Bildungsministerin Betsy DeVos
Zwei Jahre regiert in den USA eine chaotische und in Teilen antiliberale
Regierung. Doch während sich die Halbzeitbilanzen vor allem an Donald
Trumps kruder Rhetorik und seinen unverantwortlichen Machtkämpfen –
Stichwort: [1][Shutdown] – abarbeiten, treibt ein anderes Kabinettsmitglied
still und heimlich den Umbau des Landes voran. Die Rede ist von
Bildungsministerin Betsy DeVos. Die ist in ihrem Amt nicht geeigneter als
ihr Präsident in dem seinen, nur erfolgreicher. Was Trump für die
amerikanische Gesellschaft verspricht, schafft DeVos im Bildungsfeld: ein
[2][Rollback auf ganzer Linie.]
So hat die Ministerin Richtlinien aus der Obama-Ära zurückgenommen, die
SchülerInnen of Color und arme SchülerInnen vor Diskriminierung schützen
sollen. Einen ähnlich sinnvollen Schutz für Opfer sexueller Gewalt an
Schulen und Hochschulen will sie aufweichen. DeVos ist – wie Trump – für
mehr Waffen an den Schulen. Und, nicht minder gefährlich, für mehr private
Player in der Bildungslandschaft. Dieses Ziel hat DeVos, die nie eine
öffentliche Schule besucht hat, schon in ihrer Heimat Michigan knallhart
verfolgt.
Seitdem sie für SchülerInnen im ganzen Land zuständig ist, ermuntert sie
Firmen, private Schulen wie die [3][Charter Schools] zu betreiben – auf
Kosten des Staats. Die Folgen für die öffentliche Bildung sind verheerend.
Zum einen, weil dadurch den staatlichen Schulen dringend benötigte
Ressourcen entzogen und bisweilen zweifelhaften Unternehmern zugeschossen
werden. Zum Zweiten, weil die Bildung so immer exklusiver wird. Die
privaten Schulen suchen sich ihre Klientel aus. Zurück bleiben die, die in
der reichen weißen Businesswelt von Trump und DeVos keinen Platz haben:
People of Color, Arme, Gehandikapte. Das ist mindestens Klassismus, und er
wird die ohnehin stark ausgeprägte Ungleichheit der amerikanischen
Gesellschaft noch weiter steigern.
Gut, dass die [4][erstarkten Demokraten] nun ein Auge auf das Treiben der
Ministerin werfen wollen. Mehrere Abgeordnete haben angekündigt, sie zu
ihrer Politik anhören zu wollen. Vor allem zum Umbau der öffentlichen
Schulen.
23 Jan 2019
## LINKS
[1] /Shutdown-in-den-USA-und-die-Folgen/!5563296
[2] /US-Schulen-in-schlechtem-Zustand/!5494584
[3] /Trumps-Bildungsministerin/!5362398
[4] /KandidatInnen-fuer-Praesidentschaftswahl/!5564832
## AUTOREN
Ralf Pauli
## TAGS
Privatschule
USA
Bildung
Lehrerstreik
US-Demokraten
Lehrerstreik
Bildung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lehrerstreik in Los Angeles: LehrerInnen gegen Privatisierung
Unter Trumps Bildungsministerin Betsy DeVos verkommt Bildung zur Ware. Für
die staatlichen Schulen ist das eine Katastrophe.
KandidatInnen für Präsidentschaftswahl: US-DemokratInnen mit viel Auswahl
Zuerst Elizabeth Warren, nun auch Tulsi Gabbard und Julián Castro: Immer
mehr US-DemokratInnen wagen sich aus der Deckung.
US-Schulen in schlechtem Zustand: Rebellierende Lehrer
Der Streik in West Virginia hat Schule gemacht: Nach dem Erfolg der
Kollegen protestieren nun Lehrer in Oklahoma und Kentucky für mehr Geld.
Trumps Bildungsministerin: Öffentliches Gut erbeuten
Unternehmerin Betsy DeVos will das Schulsystem privatisieren. Mit welchem
Schaden, sieht man im Bundesstaat Michigan.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.