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# taz.de -- US-Demokratin Elizabeth Warren: Kurs auf Präsidentschaftskandidatur
> Elizabeth Warren, eines der prominentesten Mitglieder der US-Demokraten,
> bereitet sich auf eine Kandidatur für 2020 vor. Trump freut sich schon
> auf sie.
Bild: Elizabeth Warren am Silvester-Tag 2018
Washington ap | Die linke US-Senatorin Elizabeth Warren bringt sich für
eine mögliche Präsidentschaftskandidatur 2020 in Stellung. Sie habe ein
Komitee ins Leben gerufen, das ihre Erfolgschancen einer Bewerbung ausloten
solle, teilte die demokratische Senatorin von Massachusetts am Montag in
einer Videobotschaft mit. Dieser Schritt erlaubt es potenziellen
Kandidaten, Geld zu sammeln.
Warren skizzierte in dem Video vage ihre Agenda: „Ungeachtet unserer
Unterschiede wollen die meisten von uns das Gleiche. In der Lage sein, hart
zu arbeiten; nach den gleichen Regeln zu spielen und uns um die Menschen zu
kümmern, die wir lieben.“ Dafür kämpfe sie, sagte die 69-Jährige. Warren
ist das bisher bekannteste Mitglied der Demokraten, das seine Ambitionen
auf das höchste Staatsamt der USA öffentlich macht.
Größere Prominenz erlangte Warren während der Finanzkrise vor zehn Jahren
als scharfe Kritikerin der Wall-Street-Hochfinanz. So forderte sie damals
etwa einen besseren Verbraucherschutz. Rasch stieg Warren zu einem der
bekanntesten Parteimitglieder im linken Flügel der Demokraten auf.
Mitunter legte sich Warren selbst mit Vertretern der Regierung von
Expräsident Barack Obama an, wenn diese aus ihrer Sicht unangemessen auf
Verwerfungen auf den Finanzmärkten reagierten.
Nun rechnet sich die Senatorin selbst Chancen auf das Weiße Haus auf – und
geht auf die Parteibasis zu. Ihre Videobotschaft verwies auf die
wirtschaftlichen Herausforderungen für ethnische Minderheiten in den USA,
zudem waren darin Bilder von Frauenmärschen und einem Besuch Warrens bei
einem Event zu Ehren der homo-, bi- und transsexuellen Gemeinde zu sehen.
In einer E-Mail an Anhänger kündigte sie an, Anfang 2019 einen formaleren
Wahlkampfplan vorzulegen. Eine mögliche Wahlkämpferin Warren dürfte auf
Themen setzen, die sich seit den vergangenen Jahren durch ihre Reden und
politischen Initiativen ziehen: der Kampf gegen Klientelpolitik und für
soziale Gerechtigkeit.
## Trump hofft auf Warrens Kandidatur
Für Präsident Donald Trump ist Warren eine beliebte Zielscheibe seiner
Verbalattacken. Wiederholt verhöhnte er sie unter anderem als „Pocahontas“,
weil Warren auf ihre indianischen Wurzeln verweist. [1][Im Oktober
veröffentlichte sie als Gegenbeweis einen DNA-Test], was ihr allerdings
harsche Kritik einbrache. Insbesondere amerikanische Ureinwohner sahen ihr
kulturelles Erbe zu einem politischen Zankapfel degradiert.
In einer Reaktion auf Warrens Pläne erklärte Trump in einem Interview des
Senders Fox News, er würde „liebend gern“ gegen Warren antreten. Er hoffe,
dass sie tatsächlich kandidiere.
Warren würde sich wohl in einem demokratischen Bewerberfeld behaupten
müssen, das so dicht gedrängt sein dürfte wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Viele ihrer Senatskollegen haben öffentlich eigene Kampagnen erwogen, zudem
Gouverneure, Bürgermeister und Prominente aus der Zivilgesellschaft. Einer
ihrer ärgsten Rivalen könnte Senator [2][Bernie Sanders sein, der im Jahr
2016 im innerparteilichen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur Hillary
Clinton] unterlag. Er spielt mit dem Gedanken einer erneuten Bewerbung –
und würde auf ähnlich linke Wahlkampfthemen setzen.
1 Jan 2019
## LINKS
[1] /Genetiker-ueber-Herkunftsnachweise/!5550032
[2] /Nominierungsprozess-der-US-Demokraten/!5530639
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