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# taz.de -- Besuch bei US-Truppen im Irak: Trump will kein Weltpolizist sein
> Der US-Präsident besucht erstmals US-amerikanische Truppen im Ausland. Er
> verteidigt seinen Entschluss, Soldat*innen aus Syrien abzuziehen.
Bild: Hat er alles im Griff? US-Präsident Donald Trump, seine Frau Melania und…
Berlin taz | Die US-Regierung ist [1][im Haushalts-„Shutdown“],
Verteidigungsminister James Mattis und der Sonderbeauftragte für die
Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat, Brett McGurk, [2][treten
wegen des angekündigten Truppenabzugs aus Syrien zurück], zwei Kinder
[3][sterben in US-Gewahrsam] – die Weihnachtszeit war politisch schwierig
für US-Präsident Donald Trump. Nun besuchte er am Mittwoch US-Truppen im
Irak, um den Rückzug aus Syrien und teilweise auch aus Afghanistan zu
verteidigen.
Etwa 100 Soldat*innen begrüßten den US-Präsidenten und seine Frau Melania
am Mittwoch in der Kantine der Al Asad Air Base. Es war Trumps erster
Besuch bei in einem Kriegsgebiet stationierten US-Soldat*innen. „Wir sind
nicht mehr so naiv, Leute“, sagte Trump zu den Truppen im Irak. „Unsere
Anwesenheit in Syrien war nicht unbefristet, und sie sollte nie dauerhaft
sein. Vor acht Jahren zogen wir für drei Monate dorthin – und wir sind nie
wieder weggegangen.“ Er habe deshalb jetzt den Antrag der militärischen
Befehlshaber abgelehnt, den Einsatz in Syrien um weitere sechs Monate zu
verlängern.
Derzeit sind etwa 2.000 US-Soldat*innen in Syrien stationiert. Rund 14.000
sind in Afghanistan, wo der US-Einsatz vor 17 Jahren begann. Ein Abzug von
US-Truppen aus beiden Ländern [4][wird als sehr schwierig eingeschätzt].
Zu Medienvertreter*innen sagte Trump, die USA könnten nicht länger
„Weltpolizist“ sein. „Wir sind überall in der Welt“, so Trump im
Pressegespräch. „Wir sind in Ländern, von denen die meisten Menschen noch
nicht einmal gehört haben. Und ehrlich gesagt ist das lächerlich.“ Er
versicherte, es werde einen „starken, bewussten und ordentlichen Rückzug
der US-Truppen aus Syrien“ geben.
## Zwischenstopp in Ramstein
Aus dem Irak will der US-Präsident vorerst keine Truppen abziehen. Die USA
könnten möglicherweise Einheiten an der syrisch-irakischen Grenze
einsetzen, um Angriffe und Missionen in Syrien zu starten. Die Truppen im
Irak würden zudem ein neues Erstarken des IS verhindern. „Wir können sie so
schnell und so hart treffen. Sie werden gar nicht wissen, was zur Hölle
passiert ist“, so Trump.
Trumps Irak-Besuch fällt in eine Zeit, in der der US-Haushalt [5][zum Teil
eingefroren ist] und die Arbeit einiger Bundesbehörden eingestellt wurde
oder stark eingeschränkt ist. Der Haushaltsstreit dreht sich um die
Finanzierung der von Trump geplanten Grenzmauer zu Mexiko. Soldat*innen im
Auslandseinsatz sind vom „Shutdown“ nicht betroffen.
Auf dem Rückweg aus dem Irak hielt die Air Force One am Stützpunkt der
US-Luftwaffe im rheinland-pfälzischen Ramstein, wo er die dort
stationierten Soldat*innen begrüßte und gemeinsam mit seiner Frau für Fotos
posierte.
Im Anschluss an seinen Besuch enthüllte der US-Präsident offenbar die
Anwesenheit von Navy Seals im Irak. [6][Dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek
zufolge] zeigt ein Video, das Trump nach seinem Besuch [7][auf Twitter
veröffentlichte], mehrere Soldat*innen der Spezialeinheit. Im Video sind
sogar ihre Gesichter erkennbar. Die Navy Seals gehören zur US-Marine und
werden vor allem bei verdeckten Operationen eingesetzt.
27 Dec 2018
## LINKS
[1] /Shutdown-in-den-USA/!5561734
[2] /Ruecktritt-des-US-Verteidigungsministers/!5561857
[3] /Auf-der-Flucht-in-die-Vereinigten-Staaten/!5561876
[4] /Kommentar-US-Teilabzug-aus-Afghanistan/!5561713
[5] /Kommentar-Zustand-der-US-Politik/!5555303
[6] https://www.newsweek.com/donald-trump-navy-seal-iraq-video-1272102
[7] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1078026520021544960
## AUTOREN
Belinda Grasnick
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