| # taz.de -- Kommentar Zustand der US-Politik: Donald – allein zu Haus | |
| > US-Präsident Trump verschleißt mit seinen Spontanentscheidungen das | |
| > Kabinett und verliert den Realitätsbezug. Er stellt eine Gefahr dar. | |
| Bild: Ein erratischer Präsident: Donald Trump | |
| Präsident Trump hat den Weihnachtsurlaub in seinem Luxusresort Mar-a-Lago | |
| abgesagt. Er muss in Washington bleiben und zusehen, wie er den Kopf über | |
| Wasser hält. Sein starrköpfiges Beharren, vom Kongress fünf Milliarden | |
| Dollar für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu fordern, lässt die | |
| Verwaltung [1][stillstehen]. | |
| Solange das Parlament keinen Übergangshaushalt billigt, stehen über die | |
| Weihnachtstage Besucher der staatlichen Museen und Nationalparks vor | |
| verschlossenen Türen. Dies ist Trumps Schuld: Er ließ einen im Senat | |
| zwischen Demokraten und Republikanern ausgehandelten Kompromiss, der den | |
| Staatsstillstand vermieden hätte, im letzten Moment platzen. Ohne Rücksicht | |
| auf die ihn tragende Partei bestimmt er allein, was geschehen soll. | |
| Offenbar spontane Entscheidungen werden zunehmend zum Markenzeichen Trumps | |
| – siehe seinen Beschluss, die US-Soldaten aus Syrien [2][abzuziehen]. | |
| Auf diese Weise verschleißt er die Mitglieder seines Kabinetts in immer | |
| kürzeren Abständen. Justizminister Sessions ging, Stabschef John Kelly nahm | |
| bereitwillig seinen Hut, Verteidigungsminister [3][James Mattis warf | |
| vergrätzt hin]. Mit ihm geht der Diplomat [4][Brett McGurk], der seit 2004 | |
| die US-Strategie im Irak und Syrien mitbestimmt hatte und zuletzt die | |
| Anti-IS-Koalition zusammenhielt. Jetzt aus Syrien abzuziehen sei | |
| „halsbrecherisch“, hatte McGurk noch vor wenigen Tagen vor der Presse | |
| gesagt. | |
| Parallel dazu zieht die Justiz die Schlinge um sein früheres Wahlkampfteam | |
| immer enger. Trump will von alldem nichts wissen: Er verstehe nicht, warum | |
| die Fake News ihn nicht feiern, wenn er die Soldaten heimhole, twittert er. | |
| Und diesen McGurk, den kenne er gar nicht. | |
| Man nennt so etwa gemeinhin Realitätsverlust. Mehrere Umfragen belegen, | |
| dass inzwischen auch eine Mehrheit der republikanischen Wählerschaft nicht | |
| mehr glaubt, was Trump so redet und twittert. Das ist gefährlich für ihn. | |
| Gefährlich ist so ein Präsident auch für die USA und für die Welt. | |
| 23 Dec 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Stefan Schaaf | |
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