| # taz.de -- Wahljahr in Brandenburg: Ein deutliches Signal | |
| > Die AfD Brandenburg hat ihre Kandidaten gekürt. Und dabei klar den | |
| > Schulterschluss mit rechtsextremen Bewegungen vollzogen. | |
| Bild: Andreas Kalbitz, Spitzenkandidat der Brandenburger AfD | |
| Eigentlich ist sie nur konsequent, die Liste, mit der die Brandenburger AfD | |
| in den Wahlkampf zieht. Am vergangenen Wochenende kürte die Partei im | |
| südlich von Berlin gelegenen Rangsdorf ihre Kandidaten. Den Spitzenplatz | |
| konnte sich, wenn auch mit einigen Gegenstimmen, der Parteichef Andreas | |
| Kalbitz sichern. | |
| Kalbitz war in den neunziger Jahren Mitglied der Republikaner, 2007 nahm er | |
| an einem Treffen der inzwischen verbotenen rechtsextremen Kaderorganisation | |
| Heimattreue Deutsche Jugend teil, er war Mitglied im völkischen Witikobund | |
| und noch bis 2015 Vorsitzender eines rechtsextremen Kulturvereins. | |
| In der AfD gehört er zum „Flügel“ um den thüringischen Fraktionschef Bj�… | |
| Höcke, und wer sich anhört, was Kalbitz in seinen Reden auf den | |
| Kyffhäusertreffen, der Zusammenkunft dieser Parteigliederung, so ins | |
| Mikrofon sagt, kann hinterher jedenfalls nicht behaupten, nichts von den | |
| Deportationsfantasien der AfD-Funktionäre gewusst zu haben. | |
| Noch bemerkenswerter aber ist der zweite Listenplatz: Mit kaum weniger | |
| Stimmen als Kalbitz wählten die AfD-Delegierten den Labormediziner | |
| Christoph Berndt. Der Charité-Angestellte zog erst vor wenigen Jahren von | |
| Berlin in den Spreewald und begann dort prompt mit der rassistischen | |
| Mobilmachung gegen eine Flüchtlingsunterkunft. | |
| Bekannt wurde er als Chef des Vereins Zukunft Heimat, der | |
| mobilisierungsstärksten flüchtlingsfeindlichen Initiative in Deutschland | |
| nach Pegida, die ihren Schwerpunkt im Frühling 2017 nach Cottbus verlegte | |
| und dort im letzten Winter Demonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmern | |
| veranstalten konnte. | |
| Mit dieser Doppelspitze – und weiteren Kandidaten, die ebenfalls aus | |
| außerparlamentarischen rechten Initiativen stammen – vollzieht die | |
| Brandenburger AfD, was sie über die letzten Jahre vorbereitet hat: den | |
| endgültigen Schulterschluss mit rechtsextremen Bewegungen. Wie kaum ein | |
| anderer Landesverband hat sich der Brandenburger dafür eingesetzt, dass die | |
| AfD Bewegungspartei sein soll – und Bewegung, das heißt in diesem Fall nun | |
| mal mindestens rassistisch, meist rechtsextrem, oft neonazistisch. | |
| Sollte die Partei, die momentan gemeinsam mit der SPD in Umfragen auf Platz | |
| 1 liegt, mit dieser Strategie an die Regierung kommen, ist das auch ein | |
| Signal an den Rest der Partei. Im Osten sowieso, aber auch darüber hinaus. | |
| 12 Jan 2019 | |
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| Malene Gürgen | |
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