Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Plakat-Aktion gegen Rechts: Anti-AfD-Plakat von Coca-Cola?
> Ein vermeintliches Werbeplakat des Brauseherstellers sorgt für Aufruhr.
> Wer steckt dahinter? Und was meint der Konzern?
Bild: Holidays are coming, holidays are coming: Das vermeintlich von Coca-Cola …
Montagmorgen, Lützowplatz, in der Nähe der CDU-Zentrale in Berlin, ein
großes Plakat mit der Aufschrift: „Für eine besinnliche Zeit: Sag' Nein zur
AfD!“ Dazu das Logo von Coca-Cola und der bekannte Weihnachtsmann mit der
Flasche in der Hand. So viel Positionierung eines Konzerns, der Massenwaren
produziert – konnte das sein?
Der stellvertretende Vorsitzende der AfD Sachsen, Maximilian Krah, schickte
seine Fragen dann auch lieber gleich mal an Coca-Cola in Deutschland und
den USA: Seine Partei sei doch die größte Oppositionspartei in Deutschland
und stehe außerdem Donald Trump politisch nah, schrieb er auf Englisch. Und
auf Deutsch: „Ist das echt? Falls nein: Was tun Sie dagegen?“
Zur ersten Frage: Nein, das ist nicht echt. Coca Cola Deutschland
bestätigte inzwischen, dass das Plakat nicht von dem Unternehmen stamme.
„Auf der Grundlage eines mehrere Jahre alten Weihnachtsplakats hat jemand
diese Botschaft selbst gebastelt“, heißt es in einer Mail.
Ein ganz anderes Projekt steckt dahinter: Das jüngst aufgestellte Plakat
ist Teil des [1][#AfDentskalenders] – einer Initiative von Aktivist*innen,
die ihrer Ansicht nach noch nicht aktiv genug waren, es vielleicht auch
nicht sein wollten, aber dennoch den Wunsch verspürten, etwas besonderes in
die Weihnachtszeit zu legen. 24 Türchen stehen für 24 Aktionen, die im
Monat Dezember Aufmerksamkeit erzeugen sollen: Gegen Rassismus,
Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz – die AfD ist also nicht das Hauptziel,
sondern der Aufhänger, der Anfang eines Projektes.
So fiel am Montagmorgen der Startschuss mit dieser ersten größeren Aktion,
der jeden Tag eine weitere folgen wird. Außerdem wird dazu aufgerufen,
ähnliche Aktionen durchzuführen, sie zu dokumentieren und zur Verbreitung
freizugeben. Noch gilt es weitere 20 Türchen bis Heiligabend zu öffnen. Die
Crew des AfDentskalenders schreibt auf ihrer Website, dass sie etwas tun
wollte, statt „weiter zu schweigen, ohnmächtig zuzuschauen oder in der
eigenen Filterblase zu versauern.“
Und zur zweiten Frage von AfD-Mann Krah an Coca-Cola – „Was tun Sie
dagegen?“: Der Director Public Affairs & Communications bei Coca-Cola,
Patrick Kammerer, retweete auf seinem Account ein Bild des Plakats und
[2][kommentierte es mit]: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“
Der Hauptaccount von Coca-Cola Deutschland retweetete wiederum das. Auch
ein Statement.
4 Dec 2018
## LINKS
[1] https://www.afdentskalender.de/
[2] https://twitter.com/PatrickKammerer/status/1069545444253073410
## AUTOREN
Aron Boks
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Berlin
Coca-Cola
Plakate
Schwerpunkt AfD
Junge Alternative (AfD)
Schwerpunkt AfD
Bundeswehr
## ARTIKEL ZUM THEMA
PR-Berater über politische Fake-Plakate: „Richtig Stimmung machen“
Coca Cola retweetet ein Fake-Plakat, das ihr Logo klaut? Indirekte
Stellungnahmen wie diese sehe er häufiger, sagt PR-Berater Dirk Popp.
Parteijugend der AfD: Selbstverpflichtung in elf Punkten
Funktionäre der „Jungen Alternative“ wollen gemäßigter auftreten. In ein…
Erklärung bekennen sie sich zu verschiedenen Maßnahmen.
Kommentar Dilemma im Bundestag: Das nächste Opferfest
Die AfD-Politikerin Harder-Kühnel ist vorerst nicht zur Bundestagsvize
gewählt worden. Dennoch stehen die anderen Fraktionen vor einem Dilemma.
Feindeslisten von rechtem Netzwerk: „Enorm hohe Gefahr“
Nach taz-Recherchen zum rechten Netzwerk: Opferverbände fordern die Polizei
auf, Betroffene zu informieren, die auf Feindeslisten stehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.