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# taz.de -- Mysteriöses Forellensterben: Grund für tote Fische gefunden
> Jahrelang starben massenhaft Bachforellen in alpinen Gewässern – jetzt
> ist klar: Ursache ist ein unbekanntes Virus. Bleibt die Frage, wo es
> herkommt.
Bild: Erst färbten sich die Forellen dunkel – dann gingen sie zugrunde
München dpa | Münchner Forscher haben das Rätsel um ein massenhaftes
Sterben von Bachforellen in alpinen Gewässern Süddeutschlands, Österreichs
und der Schweiz gelöst. Die Wissenschaftler entdeckten ein bisher
unbekanntes Virus, wie die Technische Universität München (TUM) am Mittwoch
mitteilte.
Die Studie war bereits im Fachblatt PLOS One veröffentlicht worden. Bei der
Krankheit färbt sich binnen weniger Tage die Haut der Tiere dunkel und sie
gehen zugrunde. Betroffen waren stets dieselben Abschnitte in Flüssen und
Bächen – und immer nur Bachforellen (Salmo trutta fario).
Die Münchner Forscher hatten jahrelang nach der Ursache gesucht. „Es waren
zehn Jahre Detektivarbeit“, sagt der Zoologe und Leiter des
interdisziplinären Forscherteams, Ralph Kühn. „Am Anfang war nicht klar, ob
es sich um ein Bakterium, ein Virus, einen Parasiten oder ein Umweltgift
handelt. Es war eine Suche der Nadel im Heuhaufen.“
## Ähnliche Viren in Norwegen, Kanada und Südamerika
Die Forscher legten zwei Versuchsstationen mit Aquarien an der Iller im
Allgäu an und konnten schließlich mit modernsten genetischen Methoden das
Virus identifizieren und sein Genom entschlüsseln.
Jetzt gehe es darum herauszufinden, woher der Krankheitserreger kam. Die
Wissenschaftler vermuten, dass der globale Handel zur Verbreitung
beigetragen haben könnte. „Jetzt können wir in den nächsten Schritt der
Forschung einsteigen: Woher kommt das Pathogen und warum haben wir es in
bestimmten Flüssen im alpinen Bereich?“
In Norwegen, Kanada und Südamerika seien vor kurzem und fast zeitgleich
ähnliche Viren entdeckt worden – bei Lachsen als verwandter Gruppe. Lachse
würden als Speisefisch weltweit transportiert. „Da muss man sich in Zukunft
Gedanken machen: Was bedeutet das?“, sagt Kühn.
28 Nov 2018
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