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# taz.de -- Waffenhandel steigt weiter: Deutsche Panzer schwer im Kommen
> Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri legt seinen Bericht über
> die Top-100 Waffenschmieden vor. Russland holt beim Rüsten auf.
Bild: Panzer von Krauss-Maffei Wegmann sind – auch wegen Katar – der Renner…
Stockholm taz | Das Geschäft der Rüstungsindustrie läuft nach einer
fünfjährigen Schwächephase zu Beginn dieses Jahrzehnts wieder wie
geschmiert. Die weltweit 100 größten Waffenproduzenten und
Militärdienstleister konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr gegenüber
2016 um 2,5 Prozent steigern.
Und das [1][Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri], das am Montag
seinen alljährlichen Bericht über die Top-100 Rüstungskonzerne
veröffentlicht, hat auch eine Zahl zum langfristigen Trend errechnet: Seit
2002, dem Jahr, für das Sipri die Top-100-Statistiken erstmals vorlegte,
beträgt die Steigerung 44 Prozent – inflationsbereinigt und ohne China, das
aufgrund ungenügender Faktenbasis ausgeklammert werden musste.
Wie immer dominieren die USA mit 42 der Top-100 und acht der Top-15
Konzerne diese Liste, die tätigen sogar 57 Prozent aller Verkäufe. Mit
weitem Abstand dahinter, dafür aber mit einem kräftigerem Plus von 8,5
Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar folgen die russischen Rüstungsschmieden.
Jedes zehnte Unternehmen auf der Top-100 Liste kommt nun aus Russland. Ihr
Anteil am globalen Handel mit Waffen und militärischen Dienstleistungen
betrug 2017 9,5 Prozent. Womit sie erstmals die britischen Rüstungskonzerne
vom zweiten auf den dritten Platz verdrängten.
„Russische Unternehmen weisen seit 2011 ein deutliches Wachstum bei ihren
Waffenverkäufen auf“, konstatiert der Sipri-Rüstungsanalytiker Siemon
Wezeman: „Hier schlagen sich die erhöhten Rüstungsausgaben aus Moskaus
Programm zur Modernisierung seiner Streitkräfte nieder.“ Russland habe
außerdem vor zehn Jahren eine Konsolidierung der Branche gestartet, mit dem
Ziel, größere und stärker spezialisierte Produktionseinheiten zu schaffen.
## Umsatz verfünffacht
Noch belaufe sich aber der Umsatz von Almaz-Antey nur auf ein Fünftel des
Umsatzes des weltweit größten Waffenproduzenten Lockheed-Martin.
Almaz-Antey ist der größte russische Rüstungskonzern und der einzige unter
den Top-10, der nicht aus den USA oder der EU stammt. Er steigerte den
Umsatz um 8,3 Prozent auf 44,9 Milliarden Dollar.
In Westeuropa rangieren die vier deutschen Rüstungsunternehmen auf der
Top-100 Liste mit einem Umsatz von 8,3 Milliarden Dollar hinter
Großbritannien, Frankreich und Italien: Rheinmetall, Thyssen Krupp,
Krauss-Maffei Wegmann und als Newcomer die Hensoldt Holding, die aus der
militärischen Elektroniksparte des Airbus-Konzerns hervorging.
Das gesammelte Umsatzplus von 10 Prozent ist vor allem dem Panzerbauer
Krauss-Maffei Wegmann geschuldet. Sein Plus von ganzen 61 Prozent schaffte
kein anderes Rüstungsunternehmen auf der globalen Top-100 Liste. Neben
Lieferungen an die Bundeswehr stecken hinter dieser Zahl vor allem
Waffenexporte nach Katar.
10 Dec 2018
## LINKS
[1] https://www.sipri.org/
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Rüstung
Sipri
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Rüstungskonzern
Rüstungsexporte
Sicherheitskonferenz
Rüstungsindustrie
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