# taz.de -- Migranten an der US-Grenze: Mexiko weiß nichts von Einigung | |
> Die „Washington Post“ berichtete, die USA und Mexiko hätten sich auf | |
> einen Umgang mit mittelamerikanischen Migranten geeinigt. Mexiko | |
> dementiert dies jetzt. | |
Bild: Migranten beten in einer vorübergehenden Unterkunft für mittelamerikani… | |
Washington/Mexiko-Stadt dpa | Die künftige mexikanische Regierung hat | |
abgestritten, eine [1][Asyleinigung] mit den USA abgesprochen zu haben. | |
Einem [2][Bericht der Washington Post] zufolge hatte die designierte | |
mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero einer „Politik des | |
Verbleibs“ in Mexiko für die Migranten aus Mittelamerika zugestimmt. | |
Sánchez Cordero dementierte jedoch den Zeitungsbericht. | |
„Es gibt keinerlei Abmachung mit der US-Regierung“, erklärte sie am Samstag | |
(Ortszeit), wie die Zeitung [3][Excelsior] berichtete. Die neue Regierung | |
des gewählten Präsidenten Andrés López Obrador beginne ihre Amtszeit erst | |
am 1. Dezember. | |
Nach dem Bericht der Washington Post sollten nach Absprache mit dem | |
Übergangsteam von López Obrador die Asylbewerber in Mexiko warten, während | |
ihre Fälle von US-Gerichten geprüft werden. US-Präsident Donald Trump | |
twitterte am Samstag: „Migranten an der Südgrenze dürfen nur dann in die | |
Vereinigten Staaten einreisen, wenn ihre Ansprüche vor Gericht einzeln | |
genehmigt werden.“ Am Sonntag schrieb Trump weiter: „Es wäre sehr klug, | |
wenn Mexiko die Karawanen (der Migranten) weit vor der Südgrenze (der USA) | |
stoppen würde.“ | |
In der mexikanischen [4][Grenzstadt Tijuana] werden in einem Stadion | |
derzeit mehr als 4700 mittelamerikanische Migranten beherbergt. Sie stammen | |
größtenteils aus Honduras, El Salvador und Guatemala – und hoffen auf Asyl | |
in den USA. Weitere Tausende Mittelamerikaner sind in die nordmexikanische | |
Grenzstadt unterwegs – auf der Flucht vor Gewalt und Armut in ihren | |
Heimatländern. Es wird geschätzt, dass insgesamt rund 10.000 Menschen nach | |
Tijuana wollen. Dort ist mittlerweile ein „humanitärer Notstand“ ausgerufen | |
worden. | |
Ein US-Gericht hatte vergangene Woche die von Trump verfügte Verschärfung | |
der Asylregeln an der Südgrenze zu Mexiko [5][vorübergehend gestoppt]. | |
Damit können auch solche Menschen wieder Asyl in den USA beantragen, die | |
die Grenze illegal überschritten haben. Die entsprechende einstweilige | |
Verfügung bleibt mindestens bis zu einer Anhörung am 19. Dezember in Kraft. | |
Der Präsident hatte am 9. November eine Proklamation unterzeichnet, nach | |
der Migranten, die die Südgrenze in die USA illegal überschreiten, ein | |
Asylverfahren verweigert wird. Die Verfahren sollten damit grundsätzlich | |
nur noch an offiziellen Grenzübergängen möglich sein. | |
Trump bekräftigte seine Haltung am Wochenende: „Wir werden nur diejenigen | |
zulassen, die legal in unser Land kommen“, schrieb er auf Twitter. | |
Ansonsten greife „unsere sehr starke Politik des Ergreifens und | |
Verhaftens“. Es werde keine „Freigabe“ in die USA geben. „Alle werden in | |
Mexiko bleiben.“ | |
## Trump droht mit Grenzschließung | |
Erneut drohte Trump mit der Schließung der Grenze zu Mexiko. „Wenn es aus | |
irgendeinem Grund notwendig wird, werden wir unsere Südgrenze schließen. | |
Niemals werden die Vereinigten Staaten nach Jahrzehnten des Missbrauchs | |
diese kostspielige und gefährliche Situation mehr hinnehmen!“ | |
Trump hatte behauptet, unter den Migranten seien viele Kriminelle und | |
„furchtbar gefährliche Menschen“. Belege lieferte er dafür nicht. Er hatte | |
mehrere Tausend Soldaten an die Südgrenze beordert, zur logistischen | |
Unterstützung der Grenzschutzbehörden. | |
25 Nov 2018 | |
## LINKS | |
[1] /Grenze-zwischen-USA-und-Mexiko/!5552874 | |
[2] https://www.washingtonpost.com/world/national-security/deal-with-mexico-pav… | |
[3] https://www.excelsior.com.mx/nacional/no-hay-acuerdo-con-trump-sobre-migrac… | |
[4] /Migranten-Karawane-in-Richtung-USA/!5548635 | |
[5] /USA-verstaerken-Grenze-zu-Mexiko/!5551855 | |
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