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# taz.de -- Unruhen an der Grenze zur USA: Mexiko schiebt Migranten ab
> Hunderte Migranten haben in Tijuana versucht, die Grenze zu überwinden.
> Die USA reagieren mit Tränengas, Mexiko reagiert mit Abschiebungen.
Bild: Menschen am Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA
Oaxaca taz | Die mexikanischen Behörden schieben Migranten ab, die am
Sonntag versucht hatten, die US-Grenze am Übergang in Tijuana zu
durchbrechen. Alle, die sich an den gewalttätigen Aktionen beteiligt
hätten, würden in ihre Heimatländer zurückgeführt, informierte das
Innenministerium des lateinamerikanischen Landes. Den Sicherheitskräften
sei es gelungen, 500 Personen daran zu hindern, gewaltsam von Mexiko aus in
die USA einzudringen. Die US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen
erklärte indes, man werde Aktionen wie den versuchten illegalen
Grenzübertritt mit aller Härte des Gesetzes verfolgen. Aufgrund des
Vorfalls blieb die Grenze zwischen Tijuana und San Diego am Sonntag sechs
Stunden lang geschlossen.
Knapp 5.000 Menschen, die vorwiegend aus Honduras vor Armut und Gewalt
geflüchtet sind, [1][hängen seit knapp zwei Wochen auf einer Sportanlage in
der nordmexikanischen Stadt fest]. Sie sind im Laufe der vergangenen zwölf
Tage mit [2][mehreren Migrantenkarawanen] dort angekommen und warten
seither darauf, in die USA einreisen und dort arbeiten zu können. Die einen
hoffen auf politisches Asyl, andere auf eine Arbeitsgenehmigung. Doch die
Aussichten sind bisher schlecht.
Am Sonntag marschierten deshalb mehrere hundert von ihnen zum Grenzzaun.
Die Männer, Frauen und Kinder konnten die Sperren der mexikanischen
Bundespolizei durchbrechen. Manche versuchten, durch die Kanalisation eines
Flussbettes weiterzukommen, andere über eine Gleisanlage. Etwa 50
kletterten auf den Metallzaun, der die beiden Staaten voneinander trennt.
Doch alle wurden von US-Sicherheitskräften mit Tränengas und
Gummigeschossen zurückgedrängt. Auch Hubschrauber des US-Grenzschutzes
waren im Einsatz.
„Wir sind keine Kriminellen, sondern internationale Arbeiter“, riefen die
Migranten während ihres Marsches Richtung Grenzübergang „El Chaparral“. A…
ihrer Demonstration trugen sie mexikanische, honduranische sowie
US-amerikanische Flaggen. Mit Blick auf den Präsidenten des Nachbarlandes,
Donald Trump, trugen sie Plakate mit der Aufschrift: „Trump, wir sind nicht
deine Feinde.“ Vor ihrer Aktion beteten sie und brachten ihre Hoffnung zum
Ausdruck, dass „Trump sein Herz öffnen“ werde.
## Uneinigkeit zwischen Mexiko und USA
Der US-Staatschef ließ dagegen kurz zuvor über den Kurznachrichtendienst
Twitter wissen, „es wäre sehr klug, wenn Mexiko die Karawanen (der
Migranten) weit von der Südgrenze (der USA) stoppen würde“. Bereits am
Samstag hatte die US-Tageszeitung Washington Post gemeldet, Trump und der
künftige mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador, der am 1.
Dezember sein Amt antritt, [3][hätten sich auf ein gemeinsames Vorgehen
gegenüber den Migranten geeinigt]. Demnach müssten alle, die in den USA
Asyl suchen, in Mexiko bleiben, bis ihr Antrag bearbeitet sei. „Migranten
an der Südgrenze dürfen nur dann in die Vereinigten Staaten einreisen, wenn
ihre Ansprüche vor Gericht einzeln genehmigt werden“, twitterte Trump.
Doch die künftige mexikanische Innenministerin Olga Sánchez Cordero, die
von der Washington Post zitiert wird, [4][dementierte die Aussagen des
US-Präsidenten]. Man werde die Migrantinnen und Migranten weiterhin mit
offenen Armen empfangen und deren Menschenrechte besonders im Blick haben,
erklärte Cordero.
26 Nov 2018
## LINKS
[1] /USA-verstaerken-Grenze-zu-Mexiko/!5551855
[2] /Migranten-Karawane-in-Richtung-USA/!5548635
[3] /Grenze-zwischen-USA-und-Mexiko/!5552874
[4] /Migranten-an-der-US-Grenze/!5552981
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
## TAGS
Mexiko
USA
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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