Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nutzung von Forschungsdaten: Big Data für die Forscher
> Forscher sollen besseren Zugang zu Datensammlungen erhalten. In einer
> Initiative wollen Bund und Länder die Infrastruktur dafür aufbauen.
Bild: Supercomputer im Leibniz-Rechenzentrum Garching
Berlin taz | Daten sind das neue Erdöl, der zentrale Rohstoff des digitalen
Zeitalters. Die deutsche Forschung beginnt nun mit dem Aufbau einer Art von
„Raffinerie“, mit deren Hilfe aus Big-Data-Messwerten und Rohdaten
schneller wissenschaftliche Endprodukte fabriziert werden können. Die
Einrichtung trägt den Namen Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).
Vergangene Woche beschlossen die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern
in der [1][Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK)] ihre Einrichtung.
Das Programm schaffe die „Voraussetzung für zukunftsweisende datenbasierte
Forschung“ und sei Teil eines für Hochschulen und außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen wichtigen Förderpakets, teilte die GWK mit. Für
Aufbau und Förderung der NFDI wollen Bund und Länder bis 2028 jährlich bis
zu 90 Millionen Euro im Endausbau bereitstellen, wovon der Bund mit 90
Prozent den Löwenanteil finanziert. Programmstart ist im Januar 2019.
Mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur sollen die heute oft
dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von
Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem
systematisch erschlossen werden.
Nach einer Studie der [2][Gesellschaft für Biologische Daten e. V. (GFBio)]
sind bislang „90 Prozent der Daten, die Forschende mit hohem Aufwand auf
Exkursionen, im Labor, im Ausland erheben, für eine Weiternutzung nicht
verfügbar, was zusammenhängende Forschung über Langzeitentwicklungen
faktisch behindert“.
Das Konzept eines bundesweiten und durch die Wissenschaft selbst
„bottom-up“ organisierten Forschungsdatenmanagements basiert auf einer
Empfehlung des [3][Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII)]. Dessen
Vorsitzende Petra Gehring, Philosophieprofessorin an der TU Darmstadt,
bezeichnet den GWK-Beschluss als „ein Stück
Digitalitätsermöglichungspolitik“ für mehr Datensouveränität und breite
Nachnutzbarkeit von Daten. Die Bedeutung von Infrastrukturen dürfe nicht
unterschätzt werden.
„Im Falle der Energiewende hatte man vor lauter Energiegewinnung die
Transport- und Speichermedien, also die Infrastruktur, vergessen“, bemerkt
Gehring. „Diesen Fehler dürfen wir im Bereich der
Informationsinfrastrukturen nicht wiederholen.“
Außerdem verständigten sich Bund und Länder in der GWK auf den Aufbau einer
Infrastruktur „Nationales Hochleistungsrechnen“. Mit ihr sollen
Wissenschaftler aus den Hochschulen deutschlandweit und bedarfsgerecht auf
die für ihre Forschung benötigte Rechenkapazität zugreifen können.
22 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.gwk-bonn.de/themen/weitere-arbeitsgebiete/informationsinfrastru…
[2] https://www.gfbio.org/de/gfbio_ev
[3] http://www.rfii.de/de/start/
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Big Data
Forschungspolitik
künstliche Intelligenz
Contergan
Big Data
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zweitnutzung von Forschungsdaten: Das Netz der Datenfischer
Mühsam ermittelte Daten werden oftmals nur von einem Forscherteam genutzt.
Mit dem Ausbau von Netzwerken für Forschungsdaten soll sich das ändern.
Förderung neuer Technologie: Bund will künstlich intelligent werden
Die Bundesregierung will digitale Technologien fördern, Wissenschaft und
Mittelstand sollen übernehmen. Datenschützer sind skeptisch.
Interview zur Medikamentenzulassung: „Identifizierung nicht möglich“
Das Leibniz-Institut für Arzneimittelrisikoforschung darf künftig die Daten
von 24 Millionen Patient*innen speichern. Wofür das gut ist, erklärt
Direktorin Iris Pigeot
Anonymität bei Gendatenbanken: Verräterische Verwandschaft
Menschen sind selbst über anonymisierte Genomdaten identifizierbar, zeigen
Studien. Schon entfernte Verwandte verraten ganze Stammbäume.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.