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# taz.de -- Abgeordnetenhaus: Eine Neue und Geld fürs Museum
> Franziska Becker wird neue Chefin des Hauptausschusses. In ihrer ersten
> Sitzung im neuen Amt bleibt offen, wie Berlin den Umbau des
> Naturkundemuseums finanzieren will.
Bild: Im Abgeordnetenhaus leitet seit Mittwoch eine Frau den wichtigsten Aussch…
Ein Abschied, ein Wechsel, ein Aufstieg: Ausdauernder Applaus begleitete am
Mittwoch Klaus Feiler, der in den Herbstferien als Finanz-Staatsskretär in
Rente gegangen war und am Mittwoch zum Abschied noch mal im Hauptausschuss
des Abgeordnetenhauses vorbeischaute. Seit 2002 hatte Feiler, erst als
Abteilungsleiter, die Senatsverwaltung für Finanzen im Ausschuss vertreten
und sich dort durch seine ruhige, kompetente Art Respekt in allen
Fraktionen erworben. Wo andere arrogant auftraten, begegnete Feiler selbst
weniger schlau anmutenden Abgeordnetenfragen freundlich lächelnd.
Auch der neue Mann auf seinem Staatssekretärsposten kennt den Ausschuss
schon seit langem: Fréderic Verrycken (SPD) war seit seinem
Parlamentseinzug 2011 dort Vorsitzender. Für Verryckens am Mittwoch
gewählte Nachfolgerin Franziska Becker gab es gleichfalls Beifall, aber
kürzer, dann ging es weiter in der Tagesordnung – solchen Applaus wie
Feiler muss man sich erst verdienen.
## Die Neue heißt Franziska Becker
Becker ist seit 2011 im Abgeordnetenhaus und nach ihrer Fraktionskollegin
Melanie Kühnemann-Grunow binnen vier Monaten die zweite SPD-Frau, die den
Vorsitz eines bedeutenden Ausschusses übernimmt. Kühnemann-Grunow leitet
seit Juli den BER-Untersuchungsausschuss, Becker ist als
Hauptausschuss-Chefin nun Vorsitzende des wichtigsten und größten
Ausschusses im Parlament.
Die Berliner SPD, genauer: ihre Abgeordnetenhausfraktion, ist damit in
Sachen Frauenförderung, die unter anderem die Jusos um ihren Chef Kevin
Kühnert fordern, erfolgreicher als ihre Bundesvorsitzende Andrea Nahles:
Die bekommt in diesen Tagen reichlich Gegenwind, weil sie gegen den Willen
einzelner SPD-Verbände jüngere Frauen aussichtsreich auf der
Kandidatenliste für die Europawahl platzierte.
In ihrer ersten Sitzung als Vorsitzende ging es für Becker unter anderem um
den Ausbau des Naturkundemuseums. 330 Millionen Euro Zuschuss hat der
Haushaltsausschuss des Bundestags jüngst überraschend dafür angekündigt –
vorausgesetzt, dass Berlin genauso viel aufbringt. Innerhalb von zehn
Jahren soll das Museum in fünf Schritten um- und ausgebaut werden und dabei
geöffnet bleiben.
## Millionen-Spritze fürs Naturkundemuseum
Wo denn nun dieser Berliner Anteil festgeschrieben oder vorgesehen sei,
wollten mehrere Abgeordnete sinngemäß wissen. Denn im Entwurf des
Nachtragshaushalts, den das Parlament im Dezember beschließen will und den
der Ausschuss am Mittwoch diskutierte, steht davon nichts. Das ist laut
Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) auch gar nicht möglich. Denn die
Grundlage für die Ausbaupläne und die Millionen-Spritze bilden bislang
allein die Mitteilung aus dem Bundestag und eine begeisterte Reaktion von
Regierungschef Michael Müller (SPD) darauf.
Einig war man sich über Fraktionsgrenzen hinweg, die Baukosten viel stärker
im Blick zu behalten als bei der ausgeuferten Sanierung der Staatsoper. Für
den haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Torsten Schneider, muss
garantiert sein, dass der Bundestag nicht nur die angekündigten 330
Millionen Euro zahlt, sondern auch die Hälfte möglicher zusätzlicher Kosten
übernimmt.
21 Nov 2018
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Abgeordnetenhaus
Andrea Nahles
Naturkundemuseum
Geldvermögen
Matthias Kollatz-Ahnen
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