# taz.de -- Auseinandersetzung mit Donald Trump: CNN-Reporter verliert Akkredit… | |
> Der Journalist Jim Acosta will das Mikrofon bei einer Pressekonferenz im | |
> Weißen Haus nicht zurückgeben. Donald Trump wird sauer – und lässt ihn | |
> rausschmeißen. | |
Bild: CNN-Mann Jim Acosta steht neben der Mitarbeiterin im Weißen Haus. Donald… | |
Washington dpa | Nach einem Eklat während einer Pressekonferenz von | |
US-Präsident Donald Trump hat das Weiße Haus dem beteiligten CNN-Reporter | |
Jim Acosta die Akkreditierung „bis auf Weiteres“ entzogen. Das teilte | |
Sprecherin Sarah Sanders am Mittwochabend mit. Trump hatte auf offener | |
Bühne einen handfesten Streit mit dem CNN-Reporter Jim Acosta angezettelt. | |
„Sie sind eine furchtbare, unverschämte Person“, fuhr der Präsident den in | |
den USA bekannten Reporter an. | |
Da Acosta einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses das Mikrofon zunächst nicht | |
zurückgeben wollte, wurde dies als Anlass für den Entzug seiner | |
Akkreditierung genommen. Auch wenn Trump an eine freie Presse glaube und | |
schwierige Fragen über sich und seine Regierung begrüße, heißt es in der | |
Mitteilung von Sanders, werde derartiges Verhalten gegenüber einer jungen | |
Mitarbeiterin des Weißen Hauses „niemals toleriert“. Dass sich CNN nunmehr | |
stolz über die Arbeit ihres Reporters geäußert habe, sei „nicht nur | |
widerlich, sondern auch ein Beispiel ihrer empörenden Missachtung für alle, | |
auch junge Frauen, die in dieser Regierung arbeiten“. | |
Der Reporter hatte Fragen zu den laufenden Russland-Untersuchungen von | |
Sonderermittler Robert Mueller gestellt. „Wenn Sie Fake News in die Welt | |
setzen, was CNN tut, dann sind Sie der Feind des Volkes“, warf ihm Trump | |
unter anderem vor. CNN müsse sich schämen, einen Menschen wie Acosta zu | |
beschäftigen. | |
Der US-Präsident sprach während der Pressekonferenz ferner von | |
„feindseligen Medien“. Mehrmals forderte er Journalisten auf, den Mund zu | |
halten. Trump war bereits vor fast zwei Jahren in New York – noch vor | |
seiner Amtseinführung – in Aufsehen erregender Weise mit Acosta | |
aneinandergeraten, weil ihm dessen Fragen nicht gefallen hatten. | |
Der Sender CNN verurteilte in einem Statement die Äußerungen Trumps. „Die | |
andauernden Angriffe des Präsidenten auf die Presse sind deutlich zu weit | |
gegangen“, heißt es darin. „Sie sind nicht nur gefährlich, sie sind | |
verstörend unamerikanisch.“ Trump habe zwar einen Eid auf die in der | |
US-Verfassung festgeschriebene Pressefreiheit geleistet und sei somit zu | |
deren Schutz verpflichtet, er habe aber wiederholt deutlich gemacht, dass | |
er für die Pressefreiheit keinerlei Respekt übrig habe. „Wir stehen hinter | |
Jim Acosta und seinen Kollegen überall“, heißt es in der Antwort der | |
Firmenleitung auf den Streit Trumps mit dem Reporter. | |
Der Verband der im Weißen Haus akkreditierten Korrespondenten (WHCA) hat | |
den Entzug der Akkreditierung für Acosta als „schwach und fehlgeleitet“ | |
kritisiert. Den Zugang zum Weißen Haus zu widerrufen stehe nicht in keinem | |
Verhältnis zu dem angeblichen Vergehen und sei „nicht akzeptabel“, heißt … | |
in einer Erklärung. Der WHCA forderte das Weiße Haus auf, die Entscheidung | |
rückgängig zu machen. | |
8 Nov 2018 | |
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