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# taz.de -- Neuer US-Justizminister: Der nächste Wahnsinnige
> Der Nachfolger von Jeff Sessions ist fundamentaler Christ, will die
> Russland-Ermittlungen gegen Trump stoppen und Hillary Clinton einsperren.
Bild: 2014 in einem Fernsehstudio: Der damalige republikanische Senatskandidat …
Matthew Whitaker, der neue Interimsjustizminister in Washington, hat zwei
Positionen, die ihn in den Augen des US-Präsidenten besonders
qualifizieren: Er plädiert dafür, die Russlandermittlungen von Robert
Mueller zu beenden oder zumindest finanziell auszuhungern. Und er will
Hillary Clinton vor Gericht bringen. Darüber hinaus – und das gefällt den
Evangelikalen im Land – ist der 49-jährige Whitaker ein
fundamentalistischer Christ. Von RichterInnen erwartet er, dass sie
religiös sind und ihre Urteile „aus biblischer Sicht“ fällen.
Seitdem die DemokratInnen am Dienstag die Mehrheit im Repräsentantenhaus
erobert haben, steht der Weg für parlamentarische Untersuchungen gegen
Donald Trump offen. Potenzielle Themen reichen von persönlichen
Geschäftsinteressen des Präsidenten bis hin zu dessen gesetzeswidrigen
politischen Initiativen.
Weniger als 24 Stunden nach den Wahlen ging der US-Präsident seinerseits in
die Offensive und drängte seinen Justizminister zum Rücktritt. Jeff
Sessions war zwar der erste US-Senator, der Trump im
Präsidentschaftswahlkampf unterstützt hatte, und er stand ihm bei fast
allen politischen Vorhaben treu zur Seite. Doch er handelte sich dessen
Zorn ein, als er sich aus den Russlandermittlungen ausklinkte. Sessions
war, wegen seiner eigenen – zunächst geheim gehaltenen – Russlandkontakte
im Präsidentschaftswahlkampf befangen.
Der neue Mann im Amt kennt keine Befangenheiten. Der aus Iowa stammende
Whitaker war zuletzt Stabschef von Sessions. In den vergangenen Monaten hat
er sich öffentlich für dessen Job beworben. In Meinungsbeiträgen warnte
Whitaker, insbesondere die Russlandgeschäfte von Trump und seiner Familie
gingen den Sonderermittler nichts an.
Und ewig grüßt der E-Mail-Server
So ähnlich wie Trump tickt Whitaker auch in Sachen Hillary Clinton. Der
Präsident lässt seine AnhängerInnen bei Meetings weiterhin skandieren:
„Sperrt sie ein!“ Sein neuer Justizminister hat vorgeschlagen, sie vor
Gericht zu bringen, weil sie Regierungsmails über einen privaten
E-Mail-Server laufen ließ – auch, wenn das FBI die Ermittlungen längst
eingestellt und entschieden hat, dass es keine Grundlage für eine Anklage
gibt.
Als Justizminister ist Whitaker der direkte Vorgesetzte von Sonderermittler
Mueller und sitzt an den Finanzen. Der erzwungene Wechsel an der Spitze des
Justizministeriums erinnert an die Watergate-Affäre. Im Mai 1973 feuerte
Richard Nixon seinen Sonderermittler Archibald Cox. Doch was Nixon als
Befreiungsschlag geplant hatte, geriet zum Eigentor. Denn anschließend
wandten sich auch RepublikanerInnen gegen den Präsidenten und drängten ihn
zum Rücktritt.
Dieses Mal wird das anders. Zwar demonstrierten bereits Trump-KritikerInnen
gegen den Versuch, die Ermittlungen zu beeinflussen. Aber heute steht die
Republikanische Partei geschlossen hinter ihrem Präsidenten. Die Midterms
haben das verstärkt. Dabei haben jene RepublikanerInnen am besten
abgeschnitten, die 150-prozentig hinter Trump stehen.
8 Nov 2018
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Jeff Sessions
Hillary Clinton
Russland-Ermittlungen
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Midterms
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