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# taz.de -- Investor Benko kauft sich in Zeitungen ein: Auf kurzem Weg zum Verl…
> Der Karstadt-Eigner und Kurz-Berater René Benko kauft je 24 Prozent der
> österreichischen „Krone“ und des „Kurier“. Er könnte den Markt
> aufmischen.
Bild: Die Dichands streiten mit Funke über einen mit dem 2010 verstorbenen Kro…
Wien taz | Der Tiroler Immobilieninvestor René Benko übernimmt von der
Funke Mediengruppe 49 Prozent an der WAZ Ausland Holding GmbH, wie am
Montag bekannt wurde. Damit kann er den österreichischen Zeitungsmarkt
aufmischen.
Denn Benkos Signa Konzern wird über diese Beteiligung 24,5 Prozent am
auflagenstarken Boulevardblatt Kronen Zeitung und 24,33 Prozent an der
Tageszeitung Kurier halten. Die beiden Zeitungen teilen sich den mächtigen
Verlag Mediaprint – mit 430 Millionen Euro Umsatz der größte Pressekonzern
Österreichs.
Der medienscheue Selfmade-Milliardär Benko, der als achtreichster
Österreicher gilt, hüllt sich zu seinen Motiven in Schweigen. Auch
Krone-Herausgeber Christoph Dichand, dessen Familie die Mehrheit der
Anteile besitzt, wollte den Deal nicht kommentieren.
Die Dichands streiten seit Jahren mit der Funke-Gruppe über einen mit dem
2010 verstorbenen Krone-Chef Hans Dichand ausgehandelten Rahmenvertrag, der
diesem umsatzunabhängige monatliche Zahlungen in Millionenhöhe und die
Alleinherrschaft in der Redaktion zusicherte. Man geht davon aus, dass
Benko diese Bedingungen nicht akzeptieren wird.
## Duzfreund Kurz
Der [1][41-jährige Finanzjongleur], der schon die Kaufhausketten Karstadt
und Kaufhof übernommen und auf Gewinnkurs getrimmt hat, zählt zu den
Duzfreunden von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, den er auch in
Wirtschaftsfragen berät. In Kreisen der oppositionellen SPÖ mutmaßt man
daher, dass auch politische Absichten hinter der Übernahme stehen könnten.
Allerdings ist der Kurier nach einem Wechsel in der Chefredaktion vor einem
Monat bereits merkbar regierungsfreundlicher als zuletzt. Und die Kronen
Zeitung [2][verhält sich meist als Echokammer der rechten FPÖ,] obwohl sie
auch von roten Regierungen immer mit üppigen Inseraten gefüttert wurde.
Wenn man von den bisherigen Mega-Deals René Benkos ausgeht, dann liegen
seinem Investment in erster Linie kommerzielle Interessen zugrunde. Die
Kronen Zeitung erreicht zwar täglich 28 Prozent der Österreicher über 14
Jahre, hat aber in den vergangenen Jahren Marktanteile an die
Gratiszeitungen verloren. Die müssen sich nun also wahrscheinlich auf einen
härten Konkurrenzkampf einstellen.
13 Nov 2018
## LINKS
[1] /Fusion-von-Karstadt-und-Kaufhof/!5531606
[2] /FPOe-und-Medien-in-Oesterreich/!5359297
## AUTOREN
Ralf Leonhard
## TAGS
René Benko
Österreich
Medien
Funke Mediengruppe
Sebastian Kurz
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Digitale Medien
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