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# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Fleisches Ende ist nahe
> Die Fleischersatz-Firma „Beyond Meat“ geht an die Börse, in England gibt
> es „Vish“ & Chips: Ein Überblick über aktuelle Trends des veganen
> Lifestyles.
Bild: Fleischlos und auch bald auch börsennotiert: ein Burger von Beyond Meat
Veni, vegan, vici! An dieser Stelle berichte ich wieder über die neuesten
Entwicklungen und Innovationen in Bezug auf veganen Lifestyle und dessen
Integration in den Mainstream.
Alles Fleisches Ende scheint nahe. Aber keine Angst, ich komme jetzt nicht
mit der Bibel, sondern mit der Börse. An die geht nämlich, [1][laut
Nachrichtensendergruppe CNBC], bald das Unternehmen Beyond Meat, bekannt
für seine veganen Fleischersatzprodukte wie die chicken-freien Chicken
Strips, oder den „blutenden“ Beyond Burger. Den Deal einfädeln sollen
JPMorgan, Credit Suisse und Goldman Sachs.
Wer sich bei so viel Kapitalismus in einem Satz vor Wut ins eigene Fleisch
beißen will, dem sage ich: Zähne wieder einfahren. Der Gedanke, dass die
Wölfe der Wall Street einen veganen Deal promoten, um Investitionen an Land
zu ziehen, belustigt mich sehr. Wenn sich selbst eingefleischte
Investmentbanker, deren Lebensphilosophie auf „Fressen oder gefressen
werden“ basiert, der veganen Konsumentennachfrage anpassen, zeigt das: Wie
wir essen verändert die Welt.
Und auch eine der letzten Bastionen der Tieresserfraktion macht einen
Knicks vor dem veganen Lebensstil: In London [2][eröffnete Anfang Oktober
ein veganes Fish-&-Chips-Restaurant]. Der Vish im Sutton and Sons besteht
aus in Algen marinierter Bananenblüte. Gründer Daniel Sutton, der aus dem
klassischen Fischhändlergeschäft kommt und seit zwanzig Jahren
Fish-&-Chips-Restaurants in London betreibt, will nun mit der Zeit gehen
und dem Kundenwunsch nach pflanzlichen und leckeren Alternativen
nachkommen.
Sie finden, das ist alles Käse? Stimmt natürlich, denn veganer Käse ist
nicht nur voll im Trend, er macht auch fett Knete.
Das vom veganen Starkoch Tal Ronnen gegründete Unternehmen Kite Hill gab
Mitte Oktober bekannt, dass General Mills, der weltweit sechstgrößte
Lebensmittelhersteller, [3][40 Millionen US-Dollar investiert]. Kite Hills
Produktpalette soll über veganen Käse, veganen Joghurt und vegane Ravioli
hinaus ausgeweitet werden und die Produktion soll, der großen Nachfrage
wegen, schnell expandieren.
Wem nun die zunehmende Veganisierung der Welt Angstzustände bereitet: Kein
Problem, dagegen gibt’s auch was. Und zwar vegane Cannabis-Fruchtgummis.
Das Unternehmen Sunday Scaries aus San Diego brachte pünktlich zu Halloween
[4][gelatinefreie Gummidrops auf den Markt]. Zehn Milligramm
beklemmungsbefreiendes Cannabidiol pro Gummi vertreiben schnell jedes
gruselige Gefühl. In diesem Sinne wünsche ich allen einen möglichst wenig
trüben November.
4 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.cnbc.com/2018/10/17/beyond-meat-vegan-food-company-taps-investm…
[2] https://www.nytimes.com/2018/10/05/world/europe/uk-vegan-fish-and-chips-lon…
[3] https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-10-18/general-mills-gives-seco…
[4] https://vegnews.com/2018/10/sunday-scaries-vegan-cbd-gummies-debut-in-time-…
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
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