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# taz.de -- Kommentar Maaßen-Entlassung: Am Ende nur noch Satire
> Verfassungschutz-Chef Maaßen war nicht mehr zu halten. Jetzt geht es um
> die Zukunft seines Vorgesetzten, Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Bild: Horst Seehofer musste seinen Schützling Maaßen am Ende doch fallen lass…
Innenminister Horst Seehofer verdient kein Lob dafür, dass er endlich
Geheimdienst-Chef Hans-Georg Maaßen i[1][n den Ruhestand] schickt. Dieser
Rausschmiss war überfällig, er kommt zu spät. Und er verschafft Seehofer,
der sich selbst krampfhaft an sein Amt klammert, kaum neue Spielräume.
Seehofer bleibt ein Minister, an dem schon ein Verfallsdatum klebt.
Der Fall Maaßen taugte am Ende nur noch als Rohstoff für Satire. Der
oberste Verfassungsschützer hat sich als [2][Verschwörungstheoretiker]
entpuppt. In einer Rede, die Maaßen in Warschau vor anderen
Geheimdienst-Chefs hielt, sagte er, dass es in der Bundesregierung
„linksradikale Kräfte“ gebe, die von Beginn an gegen die Regierung gewesen
seien. Zusammen mit Teilen der Opposition und der Medien hätten diese
Kräfte versucht, ihn als Vehikel zum Bruch der Koalition zu benutzen.
Maaßen spricht über die SPD. Aber wen meint er bloß? Andrea Nahles und Olaf
Scholz marodieren ja nicht schwarz vermummt durch Berlin-Kreuzberg, die SPD
ist so linksradikal wie das Spandauer Finanzamt. Sie nutzte den Fall Maaßen
eben nicht als Vorwand für einen Ausstieg aus der Koalition, sondern
forderte mit guten Gründen seinen Rücktritt.
Maaßen scheint sich inzwischen [3][in dem rechten Paralleluniversum] zu
bewegen, in dem sich AfDler tummeln. Er webte in seiner Warschauer Rede an
dem Mythos, dass er gehen musste, weil er gegen Merkels Flüchtlingspolitik
war. Maaßen beweist damit nicht nur ein krudes Weltbild, sondern auch eine
Distanzlosigkeit zu sich selbst, die ihn für hohe Ämter disqualifiziert.
Nicht seine inhaltliche Position sondern seine Unfähigkeit ist die Ursache
für den Rauswurf. Eigentlich wäre er schon fällig gewesen, als er vor zwei
Monaten via Bild anzweifelte, dass es in Chemnitz Hetzjagden gab.
Seehofer hat lange ignoriert, wie sehr Maaßen dem Ansehen des Staates
schadet. Er hat dieses Sicherheitsrisiko zu lange geduldet. Allein deshalb
sollte der Innenminister die Größe haben, selbst ebenfalls zurückzutreten.
5 Nov 2018
## LINKS
[1] /!p4608/
[2] /Eklat-von-Verfassungsschutzchef/!5547994/
[3] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-manuskript-der…
## AUTOREN
Ulrich Schulte
## TAGS
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Bundesamt für Verfassungsschutz
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Hans-Georg Maaßen
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