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# taz.de -- Namensstreit mit Mazedonien: Griechischer Außenminister tritt zur�…
> Im Konflikt um den Namen von Mazedonien ist Nikos Kotzias nun
> zurückgetreten. Ihm fehlte die Rückendeckung von Ministerpräsident
> Tsipras.
Bild: Kotzias (links) verlässt das Kabinett von Ministerpräsident Tsipras
Athen dpa | Der griechische Außenminister Nikos Kotzias ist am Mittwoch im
innergriechischen Streit um den [1][Namenskonflikt mit Mazedonien]
zurückgetreten. „Mit Herzensschmerz habe ich seinen Rücktritt angenommen“,
erklärte Regierungschef Alexis Tsipras im Staatsfernsehen (ERT).
Vorangegangen war ein heftiger Streit des griechischen Chefdiplomaten mit
dem rechtspopulistischen Verteidigungsminister Panos Kammenos über die
Umsetzung der Vereinbarung Athens mit Skopje über den Namen des nördlichen
Nachbarn Griechenlands.
Im Juni hatten Athen und Skopje [2][vereinbart], dass die ehemalige
jugoslawische Republik Mazedonien den Namen Nord-Mazedonien annimmt, damit
es keine Verwechslung mit der griechischen Provinz Mazedonien gibt.
Dafür wollte Athen den Beitritt Mazedoniens zur Nato und zukünftige
EU-Beitrittsverhandlungen Skopjes nicht länger blockieren. Die USA und die
EU befürworten vehement die Vereinbarung, um Mazedonien im Westen
einzubinden und dem Einfluss Russlands in der Region einen Riegel
vorzuschieben.
## Kotzias fühlte sich umgangen
Der Rechtspopulist Kammenos lehnt die vereinbarte Umbenennung Mazedoniens
jedoch ab. Er angelt systematisch in nationalistischen Gewässern und will
auf jeden Fall verhindern, dass der Nachbarstaat in irgendeiner Form den
Namen Mazedonien trägt.
Kammenos nutzte die Gelegenheit einer Reise in die USA, um eine eigene
Außenpolitik zu entfalten. Er schlug Washington eine Lösung vor, die von
einer Aufnahme Mazedoniens in die Nato absieht: Danach sollte auf dem
Balkan eine Art „kleine Nato“ entstehen, an der alle Balkanstaaten unter
US-Schirmherrschaft teilnehmen sollten, die nicht Mitglieder der Allianz
sind.
Kotzias, der als der Architekt der Vereinbarung Athen-Skopje um den Namen
Mazedoniens gilt, fühlte sich umgangen, lief Sturm und kritisierte Kammenos
während einer Sitzung des Ministerrates am Dienstag scharf. Als er nicht
genügend Unterstützung seitens des Regierungschefs Tsipras bekam, trat er
am Mittwoch zurück.
Kommentatoren in Athen waren sich am Mittwoch einig: Tsipras musste
abwägen, wen er mehr braucht. Und das sei der Rechtspopulist Kammenos, der
mit den zehn Abgeordneten seiner kleinen Rechtspartei Unabhängige Griechen
eine Mehrheit für Tsipras im Parlament sicherstellt. Einen anderen
Koalitionspartner gebe es für Tsipras im heutigen Parlament nicht.
18 Oct 2018
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