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# taz.de -- Abschiebung nach Afghanistan: Flugzeug in Kabul gelandet
> Im afghanischen Kabul ist ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland
> eingetroffen. Pro Asyl fordert wegen der Sicherheitslage einen sofortigen
> Abschiebestopp.
Bild: Gestartet sind die Flüge in München (Archivbild 2014)
Kabul/Berlin dpa/afp | In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am
Mittwochmorgen ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen.
Beamte am Flughafen teilten mit, dass die Maschine aus München kurz vor
8.00 Uhr Ortszeit landete. Es waren demnach 17 abgeschobene Afghanen an
Bord.
Es war die 17. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei
den bisherigen 16 Abschiebungen hatten Bund und Länder 366 Männer nach
Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung Anfang Juli hatte
einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid begangen.
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat der Bundesregierung
vorgeworfen, neue UN-Einschätzungen zur Sicherheitslage in Afghanistan bei
ihrer Abschiebepraxis zu ignorieren. Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter
Burkhardt verwies am Dienstag in Berlin auf Feststellungen des
UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR vom 30. August, wonach die Hauptstadt
Kabul generell als Schutzort für Betroffene ausgeschlossen sei. Insofern
sei ein neuer Abschiebeflug nach Kabul „unverantwortlich“.
Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich in Aghanistan der Krieg mit
den radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
ausweitet. Rund 35 Sicherheitskräfte der Regierung sterben täglich [1][in
Gefechten und bei Anschlägen], wie es aus Militärkreisen heißt. Laut einem
UN-Bericht erreichte im ersten Halbjahr die Zahl der bei Konflikten in
Afghanistan getöteten Zivilisten mit fast 1700 den höchsten Stand seit
Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009.
3 Oct 2018
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