Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Horror im Film: Woher kommt die Lust auf Gewalt?
> Und was hat „Game of Thrones“ mit den Ausschreitungen in Chemnitz zu tun?
> Antworten aus der Jungsteinzeit, der Filmwissenschaft und Psychologie.
Bild: Wenn die Gewalt so schlimm ist, warum feiern wir sie in Fiktionen ab?
Während Königin Daenerys Targaryen auf ihrem Drachen über das Schlachtfeld
braust, kämpfen unten die Lannister-Männer gegen das Reitervolk der
Dothraki. Blut spritzt aus durchgeschnittenen Hälsen, Körper werden von
Speeren durchbohrt, sichelförmige Schwerter hacken Arme ab.
Die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ ist extrem erfolgreich, insgesamt hat
sie in den vergangenen Jahren 255 unterschiedliche Fernsehpreise gewonnen.
Einige Folgen habe ich mehr als einmal gesehen: Zunächst freiwillig, zu
Hause, aus Interesse. Und dann im Rahmen von „Programmprüfungen“ bei der
Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), für die ich ein paar Wochen
im Jahr Fernsehinhalte unter Jugendschutzkriterien evaluiere. Private
Fernsehsender lassen bei der FSF die Filme und Serien, die sie zeigen,
regelmäßig durch einen Ausschuss prüfen. Der Antrag auf Altersfreigabe
entscheidet darüber, ob der Film im Tages-, Abend- oder Nachtprogramm
läuft.
Bei einer solchen Prüfung sitzen wir PrüferInnen gemeinsam in den Räumen
der FSF, gucken in die Röhre, die schon lange keine mehr ist, und bewerten
die Filme nach so genannten „Wirkungsrisiken“: Kann ein Programm
entwicklungsbeeinträchtigend sein, weil es zum Beispiel übermäßig
ängstigend auf Kinder wirkt, es also zum Beispiel in ihrer direkten
Lebenswelt spielt, in die eine Gefahr eindringt, die sich nicht
überwältigen lässt? Oder weil es sozialethisch desorientierend für sie ist,
wenn etwa riskantes, antisoziales, ungerechtes Verhalten positiv
dargestellt wird?
Bei Szenen wie der oben beschriebenen aus „Game of Thrones“, in der
Kampfszenen schick wie Ballettchoreos daherkommen, wird auch das Risiko der
„Gewaltförderung“ beurteilt: Nutzen positiv charakterisierte
ProtagonistInnen vor allem oder ausschließlich Gewalt, um das zu bekommen,
was sie wollen? Ist diese Gewalt ästhetisiert – spritzt das Blut etwa in
Slow-Motion aus den Hälsen, hat der Kampf etwas Stilisiertes, wirken die
Geräusche von zersplitternden Knochen und Metallklingen im Fleisch
besonders laut und vordergründig? Sieht man das Opfer aus der
Täterperspektive?
## Hat Gewalt ein Geschlecht?
Mit Gewalt habe ich nicht nur bei der Arbeit als FSF-Prüferin zu tun.
Reelle, nicht-fiktionale, körperliche Gewalt erlebe ich, erleben wir alle
täglich aus der Distanz. Über die Medien, etwa wenn Hunderte größtenteils
männliche junge Menschen Böller gegen das Haus des „Drachenlords“ in
Mittelfranken werfen, um ihren Hass gegen den Mann, der im Netz immer
wieder durch misogyne und rassistische Kommentare aufgefallen ist, auch
real auszuleben. Oder wenn Männer (und wenige Frauen) in Chemnitz oder
anderen Städten nicht-weiße Menschen zusammenschlagen. Überhaupt bei jeder
kriegerischen Auseinandersetzung, von der ich höre, bei jeder Schlägerei,
die ich sehe, jedem Gewaltverbrechen, über das ich lese. Am eigenen Leib
erlebe ich seltener Gewalt, eher ihre Vorstufe, die Aggression: Wenn mich
ein Autofahrer mit rotem Gesicht aus dem Autofenster anbrüllt, weil er
nicht gesehen hat, dass für mich als Radfahrerin noch die Grünphase gilt.
Wenn ich bei überfüllten Konzerten versuche, mit dem Bierbecher in meine
Reihe zurückzukehren, und Männer auch nach einem freundlichen
„Entschuldigung?“ ihre Ellenbogen in meinen Körper drücken. Als Kind habe
ich ebenfalls körperliche Gewalt erlebt, durch meine Familie.
Seitdem frage ich mich, wie sie zustande kommt. Was sie ist und wofür sie
gut ist: Ist sie nur „ein stummer Schrei nach Liebe“, wie die Ärzte singen?
Hat sie ein Geschlecht? Entstammt sie der Angst? Oder der Gier? Oder den
Hormonen? Kann sie ein Blitzableiter sein, noch Schlimmeres verhindern?
Gehört sie zu einem „natürlichen“ Auf-und-Ab, wie die so genannten
Kliodynamiker behaupten, die sich mit dem mathematischen Modellieren von
historischen Entwicklungen beschäftigen?
Und wenn sie doch so schlimm ist, diese Gewalt – wieso feiern wir sie in
der Fiktion derartig ab? Werden immer realistischer in unseren
Gewaltdarstellungen, lassen neuerdings vermehrt Frauen zuschlagen,
choreografieren die Kampfszenen elegant wie Tänze? Warum erregt uns Gewalt,
fasst uns emotional an? Mein innerer Film- und Fernseh-Nerd fragt die
Jugendschützerin in mir zudem regelmäßig voller Bammel: Stimmt es, was
gewalthaltigen Formaten – und Video- und Computerspielen ohnehin – übel
nachgesagt wird, dass diese sogar Gewalt triggern können?
Der 1980 verstorbene Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Erich Fromm hat
zu dem Thema 1973 ein Buch herausgebracht, das als Standardwerk der
Gewaltforschung gilt. Es heißt „Anatomie der menschlichen Destruktivität“,
und er definiert darin verschiedene Arten der Aggression, gutartige und
bösartige. Eine „konformistische“, die aus Gehorsam passiert – der Pilot,
der keinen wirklich aggressiven Akt vollbringt, wenn er in seinem Flugzeug
den Knopf für die Bombenklappe drückt, dennoch ist seine Bombardierung der
Stadt ein Akt der Gewalt. Und eine „instrumentelle“, die als Mittel zum
Zweck gilt – man schadet jemandem, weil man etwas will, was er oder sie
gerade hat.
## Aggression als Selbstbehauptung
Fromm kennt die „Pseudoaggression“, die Schaden anrichten kann, ohne dass
eine Absicht dazu besteht – dazu zählt er die „spielerische Aggression“,
und findet sie in Sportarten wie Fechten oder Schwertkampf. Die „Aggression
als Selbstbehauptung“ gehört laut Fromm ebenfalls zur „Pseudoaggression“,
und nur bei ihr besteht angeblich ein Zusammenhang zum Geschlecht.
Sind Männer gewalttätiger als Frauen? Bereits in den vierziger Jahren hat
ein Forscher namens Edward A. Beeman Tierversuche durchgeführt, bei denen
kastrierte Ratten, denen das Testosteron entzogen wurde, weniger
Kampfeslust an den Tag legen.
Erich Fromm fragt in seinem Buch rhetorisch: „Welche biologische Funktion
könnte ein feindseliges, den weiblichen Partner schädigendes Verhalten des
männlichen Partners haben?“ Und antwortet, dass es sich bei der von ihm so
genannten, vor allem männlich konnotierten „Aggression als
Selbstbehauptung“ eben nicht „um ein an sich feindseliges oder
angriffslustiges Verhalten“ handelt, sondern „um eine Aggression, die dazu
dient, dass man sich durchsetzt“. Durchsetzen müsse sich der Mann unter
anderem, weil „die anatomischen und physiologischen Bedingungen der
Sexualfunktion des Mannes erfordern, dass der Mann fähig ist, das Hymen zu
durchstoßen, und dass er nicht durch Angst, Zögern (…) davon abgehalten
wird“.
Diese Worte enthalten fraglos ein Verständnis von „aktiver“ männlicher und
„passiver“ weiblicher Sexualität, das nicht nur prinzipiell überholt ist,
sondern das auch Gefahr läuft, von Männern ausgeübte, sexuelle Gewalt
psychologisch und biologistisch zu entschuldigen. Als Feministin sträuben
sich mir dabei sämtliche Achselhaare. Doch Fromm hatte das vorausgesehen.
Er schreibt: „Da die zur Selbstbehauptung dienende Aggression die Fähigkeit
des Menschen, seine Ziele zu erreichen, erhöht, vermindert sie beträchtlich
das Bedürfnis, den anderen auf sadistische Weise zu beherrschen“. Mit
anderen Worten neigt jemand, der zufrieden ist, weil er ein Ziel erreicht
hat, etwa durch seine besonders starken „zur Selbstbehauptung dienenden“
Aggressionen, seltener dazu, anderen Schaden zuzufügen.
Fromm trennte also schon damals die sexuelle Gewalt, die er dem
„destruktiven, sadistischen Charakter“ zuordnet, von der Sexualität – ge…
wie wir nicht erst seit #metoo wissen, dass sexueller Missbrauch vor allem
Machtverhältnisse wiedergibt. Auch wenn manche TäterInnen qua anatomischem
Unterschied, etwa größerer Muskelmasse, öfter von ihr Gebrauch machen als
andere, kennt Gewalt, so scheint es, vielleicht doch kein Geschlecht. Dass
unterm Strich sowohl bei der sexualisierten als auch bei jeder anderen
körperlichen Gewalt Männer den weitaus größeren Täteranteil stellen, liegt
nach dieser Argumentation schlichtweg daran, dass sie es können. So banal
das klingt.
Die Psychotherapeutin Esther Knichel von der Berliner
TherapeutInnenvereinigung „Vivelia“ glaubt ebenfalls nicht an eine
Verbindung zwischen Hormonen und Gewalt: „In vielen Studien wurde
herausgefunden dass es da keinen direkten Zusammenhang gibt“, sagt sie.
„Man ist sich heute sicher, dass stattdessen die Lerngeschichte, die
Prägung eine wesentliche Rolle spielen: Was man im Kindes- und Jugendalter
durch die Erziehung lernt, bestimmt, wie wir später mit Aggression
umgehen.“ Knichel spricht von „operanter Konditionierung“: Wenn ein
gewalthaltiges Verhalten als Kind bestraft wird, zeigt man es später
seltener, wenn es belohnt wird, verhält man sich als Erwachsener eher wie
die Axt im Wald.
Wieso aber sollte es diese Konditionierung auch schon in Prä-Gesellschaften
gegeben haben? Wurde gewalthaltiges Verhalten, aus welchen Motiven auch
immer, etwa schon in der Jungsteinzeit belohnt? Von just sesshaft
gewordenen Menschen, die Tausende von Quadratkilometern Platz hatten, um
ihr zotteliges Vieh zu weiden? Und sich inmitten dieser Weiten kaum auf die
Füße traten?
## Gruben voller menschlicher Knochen
Es gibt tatsächlich Orte, wie zum Beispiel im rheinland-pfälzischen
Herxheim, wo man in Grubenanlagen sehr viele menschliche Knochen gefunden
hat. Der Prähistoriker Hermann Parzinger glaubt, diese Orte könnten ein
Hinweis darauf sein, dass es zu einem kulturellen Umbruch im europäischen
Raum kam. Er glaubt, dieser Umbruch sah so aus, dass „diese große,
einheitliche Kultur der Linearbandkeramik um 5000 vor Christi in viele
kleinere zerfiel und es zu einer Regionalisierung kam“.
Die „Linearbandkeramik“ bezeichnet die älteste bäuerliche Kultur der
europäischen Jungsteinzeit, in der Gefäße mit Bandmustern verziert wurden.
In dem jungsteinzeitlichen Ausgrabungsort Herxheim, das ist das Besondere,
waren anscheinend nicht hungrige Fremde für das Töten von Männern, Frauen
und Kindern verantwortlich, sondern Angehörige derselben Kultur, eines
Nachbardorfs etwa. „Herxheim ist irritierend“, sagt Parzinger, denn „wenn
man nur Vorräte erbeuten wollte, oder Rohstoffe, dann reicht es, wenn man
sie erobert, die kräftigsten Verteidiger umbringt, und mit der Beute
verschwindet“. Jene Regionalisierung, zu der es in dieser Zeit kam, könnte
also „Abgrenzung“ bedeuten – und daraus resultierend der Wunsch, das Frem…
auszulöschen.
In seinem Buch datiert Fromm den Anfang dieser bestimmten Art von
systematischer Gewalt ebenfalls in die Jungsteinzeit – es wurde enger, die
territoriale Verteidigung setzte ein. Und bei sesshaften Menschen gibt es
mehr zu klauen als bei Nomaden. Doch bedeutet das, dass der Mensch der Alt-
und Mittelsteinzeit ein friedliches Geschöpf war? Parzinger glaubt das
nicht und verweist darauf, dass einfach sehr wenige Quellen erhalten sind.
Auch der Homo Heidelbergensis vor 40.000 Jahren kannte eventuell eine
Gewalt, die über die instrumentelle Aggression hinaus reichte: „Ich würde
schon davon ausgehen, dass es nicht nur friedlich zuging. Wir haben Waffen,
Pfeilspitzen, Speere für die Jagd gefunden – aber wer sagt uns, dass sie
nur für die Jagd auf Tiere verwendet wurden?“
Wie die Gewalt damals verarbeitet wurde, wann und ob eine
Empathieentwicklung stattfand, ist eine ebenso wichtige Frage. Seit dem
Neandertaler, etwa 130.000 Jahre vor unserer Zeit, gibt es beispielsweise
Gräber, wurden die Toten also bestattet – und nicht einfach so liegen
gelassen. „Empathie und auch die Entdeckung des Jenseits spielten da
vermutlich eine Rolle“, sagt Parzinger.
## Es schlummert in uns allen
Felix Randau verarbeitet diese Gedanken in seinem Film „Der Mann aus dem
Eis“. Er zeigt die mögliche Geschichte des „Ötzi“, jener Neolithikum-Mu…
aus dem Tisenjoch, die 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. Randau
hat eine Figur konstruiert, die ein persönliches Drama erlebt: Die Frau und
die Kinder von Kaleb, so heißt der Ötzi im Film, werden von fremden Männern
umgebracht. Kaleb macht sich auf die Suche nach ihnen, findet sie und rächt
sich an den Mördern. Doch am Ende verzichtet er darauf, auch deren Familie
umzubringen – vielleicht, weil er durch eine eigene Leiderfahrung das
Leiden anderer Menschen wahrzunehmen lernt: „Ich wollte, dass die Figur
diesen Schritt aus dem Kreislauf der Gewalt heraus macht“, sagt der
Regisseur. „Es geht nicht um Erlösung, aber es gibt eine Erkenntnis: Die
Empathie erwacht.“ Inszeniert hat er die gewalthaltigen Szenen seines
Films, den Mord an Kalebs Partnerin beispielsweise, die von einem
Eindringling mit den Händen erwürgt wird, in einer brutal realistischen
Weise: Fast lautlos, nicht elegant choreografiert, kaum geschnitten. „Ich
wollte Gewalt zeigen, nicht bewerten, nicht ästhetisch darstellen, nur in
ihrer Dumpfheit abbilden“, sagt Randau.
Wenn Gewalt immer schon im Menschen, sogar im Vor-Menschen, angelegt war,
und aus verschiedenen Gründen ausgelebt wurde – ist es dann nicht
blauäugig, sie nicht auch im fiktionalen Bereich zu erwarten und zu
umarmen? Dass die Bilder und Geschichten, die der Mensch schafft, genauso
von Brutalitäten wimmeln, wie es die Realität tut, kann einen doch
eigentlich nicht wundern. Denn die gewalthaltige Fiktion, die Schlachten
bei „Game of Thrones“, die stilisierten Schlägereien beim Actionfilm
„Atomic Blonde“, die wuchtigen, sichtbaren Körpertreffer in der
Spionkomödie „Bad Spies“ spiegeln nur, was eh in uns allen schlummert. Und
immer wieder – privat und in Kriegen – unaufhaltsam hervorbricht. So wie es
der Wissenschaftler und Kliodynamiker Peter Turchinin in seinen Büchern
vertritt: Kriege treten nach seiner „Population-Warfare“-Hypothese
regelmäßig und vor allem reziprok zum Druck durch steigende
Bevölkerungsdichte auf. Ähnlich hatte Fromm auch schon argumentiert, und
unter anderem das aggressivere Verhalten von eingesperrten Tieren mit
unserem Gebaren im kleiner werdenden Raum von wachsenden Städten
verglichen. Wir brauchen uns quasi nicht zu wundern – wenn man die Flasche
immer mehr zusammenpresst, knallt uns der Korken um die Ohren.
Für den Film- und Kulturwissenschaftler Marcus Stiglegger ist Gewalt
Kommunikation. „Eine mitunter physische Kommunikation, die auf
Körperkollision aus ist, und damit eine Art Kräftespiel enthält.“ Zwischen
der fiktionalen und der realen Form gibt es seiner Ansicht nach einen
großen Unterschied: Bei der inszenierten Darstellung „ist physische Gewalt
eine Erzählform, ein körperbasiertes Narrativ. Und wir haben früh gelernt,
ein solches Narrativ als eine Fiktion zu akzeptieren, als Ersatz für echte
Sprache.“ Als medienkompetenter Erwachsener verstehe man diese Sprache,
sagt er, und es sei naiv, die Wahrnehmung dieser Sprache der Wahrnehmung
von Gewalt in der Realität gleichzusetzen. Die Gewöhnung an – vielleicht
sogar immer gröbere – fiktionale Gewalt, findet Stiglegger, sei ein Teil
dieser Medienkompetenz, und enthalte auch die Fähigkeit, diesen Schrecken
anders zu rezipieren. Ihn weniger faszinierend zu finden. Von
Gewalttriggern könne also keine Rede sein.
Das sieht übrigens auch die Psychotherapeutin Esther Knichel so. Menschen,
die bereits ein hohes Gewaltpotenzial in sich tragen, würden wahrscheinlich
auch ohne einen zusätzlichen Trigger durch Film oder Spiel Gewalt ausüben.
Das legen auch die meisten aktuellen Studien zum Thema nahe.
Während ich in den Nachrichten schon wieder von Gewalt auf der Straße lese,
von Menschen, die sich zusammenrotten, um andere zu verfolgen, hört man in
unserem Hinterhof derweil Schreie und dumpfe Geräusche, es klingt, als ob
mehrere Menschen aufeinander losgehen würden. Vielleicht hätte man sie als
Kinder mehr belohnen, streicheln und küssen sollen, sobald sie etwas
Friedliches oder Nettes tun. Vielleicht muss man sie separieren, damit der
Gruppenzwang nicht mehr greift. Oder man akzeptiert, dass Gewalt immer
wieder in Wellenbewegungen über die Gesellschaft kommt, weil sie in uns
allen drin ist und nie weg sein wird.
Ich öffne das Fenster, und will gerade „Ruhe!“ brüllen. Dann überlege ich
es mir anders, und rufe „Friede!“. Eventuell werfe ich gleich
sicherheitshalber noch ein paar Blumen hinterher.
27 Oct 2018
## AUTOREN
Jenni Zylka
## TAGS
Gewalt
Psychologie
Medien
Game of Thrones
Staatsanwalt
Elterliche Gewalt
Game of Thrones
Game of Thrones
Enthauptung
Schwerpunkt #metoo
Musik
Youtube
Youtube
Index
## ARTIKEL ZUM THEMA
Horrorfilm „Day of the Dead“ auf Arte: Zombies haben juristisches Nachspiel
Ende Januar hatte Arte einen in Deutschland beschlagnahmten Horrorfilm
ausgestrahlt. Nun nimmt die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.
Zeitschrift „Westend“ zu Gewalt: Familie – der gefährlichste Ort
Die Zeitschrift „Westend“ widmet sich aktuell dem Thema „Verschwiegene
Gewalt“. Wie funktioniert Gewalt und in welchen Kontexten?
Zum Staffelstart von „Game of Thrones“: Bereit für den Serien-Schnack
In der Nacht zum Montag startet die finale Staffel von „Game of Thrones“.
Sie haben keine einzige Folge gesehen? Kein Problem.
Letzte Staffel „Game of Thrones“ startet: Erzählerisches Gemetzel
Fans warten auf ein episches Ende der Serie. Warum die letzte Staffel nicht
gut werden kann – und warum wir sie trotzdem gucken werden.
Kommentar Gewalt und Voyeurismus: Die Jugend ist noch zu retten
Jugendliche in Vechta haben ein Enthauptungsvideo per Whatsapp verschickt.
Das heißt nicht, dass sie verrohter sind als vorherige Generationen.
Sexuelle Übergriffe in Parlamenten: Jede vierte Frau Opfer von Gewalt
Laut einer Studie sind sexuelle Gewalt und Belästigung in Parlamenten der
Europarats-Mitgliedsländer Alltag. Täter sitzen in oft in den eigenen
Fraktionen.
Beschuldigungen gegen Indie-Musiker: „Er war 31, ich gerade 16“
Von wegen Feel-Good-Sound: Zahlreiche Frauen werfen der argentinischen
Indie-Band „Onda Vaga“ im Netz sexuelle Übergriffe vor.
Mobbing gegen YouTuber: Menschen, die auf Menschen starren
Der „Drachenlord“ ist einer der meistgehassten YouTuber Deutschlands. Seine
Gegner lauern ihm sogar vor seinem Haus auf. Ein Besuch.
Kolumne Geht's noch?: Enthemmt gegen den „Drachenlord“
800 junge Männer versammeln sich vor dem Wohnhaus eines unbeliebten
Youtubers. Das ist eine alles andere als harmlose Mobbing-Aktion.
Horrorfilm von 1981 auf dem Index: Legendenstatus „Gewaltexzess“
Warum verbietet der Staat mündigen Bürgern das Streamen fiktionaler Filme?
Gedanken anlässlich des Gerichtsbeschlusses zu „Tanz der Teufel“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.