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# taz.de -- Radverkehr in Berlin: Pankow stellt die Poller-Frage
> Für einen sicheren Radweg: Greenpeace demonstriert mit SchülerInnen in
> der Neumannstraße. Der Bezirk bleibe hinter den Ansprüchen des
> Mobilitätsgesetzes zurück.
Bild: Radstreifen sind gut. Aber Poller wären noch besser, findet Greenpeace
Kein Radweg, aber dafür Falschparker im Halteverbot vorm Schultor der
Kurt-Tucholsky-Oberschule: Wer in der Frühe die Neumannstraße in Pankow
entlangradelt, merkt noch nicht, dass der rot-rot-grüne Senat gerade die
große [1][Verkehrswende] pro Rad und Fuß vorantreibt.
Am Mittwochmorgen nahmen LehrerInnen und SiebtklässlerInnen der
Tucholsky-Schule die Sache deshalb selbst in die Hand: Gemeinsam mit
Greenpeace-AktivistInnen hatten sie einen etwa 200 Meter langen und 2,5
Meter breiten blauen Teppich ausgerollt, der den dringend vermissten Radweg
symbolisieren sollte. Etwa 100 Kinder mimten die Poller, die man sich als
Abgrenzung zur Fahrbahn wünscht, ein paar weitere SchülerInnen radelten den
blauen Teppich entlang, ein bisschen verlegen in die RBB-Kamera lächelnd.
So viel freie Bahn haben die Jugendlichen sonst nicht: Oft legten Lkw, die
von der Autobahnauffahrt an der Prenzlauer Promenade kommen, vorm Schultor
einen Zwischenhalt ein, sagt Lehrer Thomas Wichert, der die Aktion mit
koordiniert hat. Radfahrende SchülerInnen müssen also über den Gehweg
zirkeln oder werden zum Überholmanöver in die Mitte der Fahrbahn gezwungen.
Auch Elterntaxis im Halteverbot seien ein Problem – wenn auch [2][längst
nicht so wie vor vielen Grundschulen], räumt Wichert ein.
Egal, letztlich solle die Aktion vor der Tucholsky-Schule verdeutlichen:
„Wenn der Senat es ernst meint mit den Klimazielen und weniger Autoverkehr
in der Innenstadt, dann muss Radfahren sicherer werden“, sagt
Greenpeace-Sprecher Benjamin Stephan. Und die Elterntaxi-Problematik vor
den Schulen sei dafür geradezu symptomatisch, denn: Wo kein
Sicherheitsgefühl bei den Eltern, da kein radelndes Kind. Und vermutlich
überhaupt weniger RadlerInnen. Greenpeace hätte deshalb am liebsten baulich
von der Fahrbahn abgegrenzte Radwege.
Zwar plant der Bezirk bereits einen 2,50 Meter breiten Radstreifen vor der
Tucholsky-Schule (und weitere Radstreifen fast auf der gesamten Länge der
Neumannstraße), doch eine weiße Linie auf der Straße ist Stephan zu wenig:
„Da wird dann trotzdem geparkt.“
Der zuständige Stadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) hält dagegen: Nicht überall
machten die Poller Sinn. Vor Schulen etwa hat häufig die Feuerwehr Bedenken
wegen der Zufahrtsmöglichkeiten. Allerdings gibt sich Kuhn in der
Poller-Frage offen – schließlich werde das Mobilitätsgesetz ja
„schrittweise“ umgesetzt. Änderungen vorbehalten. Auch in der
Neumannstraße.
20 Sep 2018
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/mobilitaetsgesetz/
[2] /Gefaehrlicher-Weg-zur-Schule-in-Berlin/!5525584
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
Mobilitätsgesetz
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Helikoptereltern
Verkehr
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