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# taz.de -- „War Room“ gegen Fake News: Facebook kämpft gegen das Böse
> Die Mission klingt kriegerisch: Facebook richtet einen „Krisenraum“ ein �…
> um Manipulation im US-Wahlkampf zu verhindern.
Bild: Nach massiven Protesten geht Facebook vor den US-Zwischenwahlen in die Of…
Die Onlineplattform Facebook zieht gegen das Böse in den Krieg. So
jedenfalls haben es die Manager*innen des Unternehmens angekündigt. Das
soziale Netzwerk will Manipulation und „Fake News“ verhindern. Es hat
seinen Sicherheitsstab innerhalb eines Jahres von 10.000 auf 20.000
Mitarbeiter*innen erhöht. Damit soll den Nutzer*innen vor den „midterm
elections“ in den USA in zwei Monaten ein vertrauenswürdiger politischer
Diskussions- und Informationsraum geboten werden.
Gleichzeitig verhandelt der US-Senat am Mittwoch mit Vertreter*innen der
großen Internetkonzerne Google, Facebook und Twitter. Es geht offiziell um
einseitige Einflussnahme in sozialen Medien, die vor den anstehenden Wahlen
verhindert werden soll. Außerdem [1][warf Trump den Onlineplattformen vor],
sie würden konservative Stimmen unterdrücken. Facebook steht nach massiver
Kritik von allen Seiten unter Druck und arbeitet mit groß angelegten
Kampagnen an seinem Image als sichere und neutrale Plattform.
Dabei scheint das Internet regelrecht zum Kriegsschauplatz zu werden, das
legt jedenfalls die martialische Sprache der Facebook-Leute nahe. In einem
[2][Interview mit nbc-News] erklärt der Produktmanager für ziviles
Engagement von Facebook, Samidh Chakrabarti, das Unternehmen befinde sich
in einem „Wettrüsten“ mit seinen Angreifern. „Unsere Gegner sind
entschlossen und gerissen. Deswegen haben wir so massiv in Sicherheit
investiert“, sagt er.
Jetzt ist Facebook dabei, einen „war room“, einen „Krisenraum“,
einzurichten, mit einem schnellen Antwortteam, das in den Wochen vor und
während der Wahlen aktiv sein soll. Dabei arbeiten
Geheimdienstanalyst*innen, Computerspezialist*innen und Menschen aus allen
Bereichen des Unternehmens zusammen in einem physischen einzigen Raum, um
gegen „jedwede schädliche Aktivitäten“ direkt vorgehen zu können.
Chakrabarti resümiert: „Wir müssen für alles gewappnet sein.“
## 20.000 Mitarbeiter für Sicherheit
Hört sich kriegerisch an, die konkreten Schritte sind es weniger. Das
Sicherheitsteam von Facebook ist in einem Jahr von 10.000 zu jetzt 20.000
Menschen gewachsen; in sechs Monaten wurden über eine Milliarde
Fake-Accounts gelöscht; zehntausende Fake-Seiten, Profile und Gruppen
wurden zusätzlich entfernt. So soll Manipulation wie während der
Präsidentschaftswahl 2016, die der [3][US-Senat mittlerweile als bestätigt]
ansieht, verhindert werden.
Zu Trumps Vorwurf, einseitig gegen konservative Meinungen vorzugehen, sagt
Chakrabarti in schönster Pressesprechermanier nur wenig: Es sei Facebooks
„Mission“, Menschen des gesamten politischen Spektrums eine Platform zu
bieten, auf der sie sich ohne Einschränkung äußern könnten. Denn: „Wir
wollen alle Stimmen repräsentiert haben.“ Facebooks Aktionen und Ansagen
zeigen vor allem eines: Das Unternehmen sorgt sich um seine Zukunft.
5 Sep 2018
## LINKS
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/trump-google-101.html
[2] https://www.nbcnews.com/business/business-news/inside-facebook-s-arms-race-…
[3] http://www.spiegel.de/politik/ausland/einmischung-russlands-in-us-wahl-sena…
## AUTOREN
Sarah Kohler
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