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# taz.de -- Profisportler gegen Rassismus: Da kann der DFB noch viel lernen
> Die deutsche Basketballmannschaft setzt ein Zeichen gegen Rassismus und
> auch der BVB positioniert sich. Der DFB tut dagegen herzlich wenig.
Bild: „Borussia verbindet“ statt Werbeslogans
Es kann so einfach sein. Da ist ein Nationalspieler, der sich Sorgen macht
um sein Land, nach all dem, [1][was nicht nur in Chemnitz in den
vergangenen Wochen passiert ist]. Da sind seine Kollegen aus dem
Nationalteam, die sich seiner Meinung anschließen. Und da ist ein Verband,
der seine Foren öffnet für ein glasklares Statement, wie man es im
deutschen Sport leider viel zu selten zu sehen bekommt: #wirsindmehr.
Die Rede ist von Bastian Doreth und der Basketballnationalmannschaft. Die
hat vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Israel [2][am Sonntag ein Video
veröffentlicht], das schnell die Runde gemacht hat. „Denis Schröder –
Deutschland, Bastian Doreth – Deutschand“ Die Köpfe der Spieler sind zu
sehen, sie sagen ihre Namen. Am Ende ist das ganze Team im Bild und alle
sagen: „Wir sind mehr“. Dazu heißt es in einem Statement: „Wir stehen he…
auf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Wir stehen auf für
Menschlichkeit und plädieren für Dialog statt Hetze und Gewalt.“
So einfach ist das und so eindrucksvoll. Und so beschämend ist im Vergleich
dazu, was der große und wirkmächtige Deutsche Fußballbund beizutragen hat
zum Kampf gegen den Rassismus. Viel ist das nicht. Im Klubfußball sieht das
schon anders aus. Branchenvize Borussia Dortmund ist am Freitag mit Trikots
aufgelaufen, auf denen nicht das Logo eines Sponsors prangte sondern:
„Borussia verbindet“. Das stehe „für das Engagement von Borussia für
Vielfalt und gegen Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und
Diskriminierung jeglicher Art“, heißt es auf der Klub-Website. Auf den FC
St. Pauli, in dessen Stadion es schon lange heißt: „Kein Fußball den
Rassisten!“ kann man sich da eh verlassen.
Und manchmal sind es die [3][Fans, die ein Zeichen setzen]. Werder-Anhänger
haben am Sonntag in Bremen die ganze Kurve mit Spurchbändern überzogen.
Dort hieß es unter anderem: „Rassismus tötet“, „Nazis vehement
entgegentreten“ oder „Wehret den Anfängen!“ Wer das gesehen hat, muss
einfach an das Gute im Fußballfan glauben. Das würde sich vielleicht auch
bei den Fans von RB Leipzig zeigen. Doch in dessen Kurve sind derartige
Spruchbänder grundsätzlich verboten. „Der Fußball sollte sich aus
politischen Positionen heraushalten“, meint dazu RB-Trainer Ralf Rangnick
und erweist sich in diesem Zusammenhang als ähnlich erbärmlich wie der DFB.
17 Sep 2018
## LINKS
[1] /Kommentar-Nach-Chemnitz-und-Koethen/!5531991
[2] https://www.facebook.com/DBB.Basketball/videos/1089971087845289/
[3] /Fussball-und-Gesellschaft/!5495957
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Anti-Rassismus
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