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# taz.de -- Gouverneurswahlen in USA: Hoffnung auf Andrew Gillum
> Im Florida hat sich ein linker Außenseiter als Gouverneurskandidat
> durchgesetzt. Sein Erfolg gibt den Linken der Demokraten Aufschwung.
Bild: Verspricht eine „politische Revolution“: Andrew Gillum, hier im Jahr …
NEW YORK taz | In Florida, bei den Gouverneurswahlen, wird es in diesem
Herbst das Duell geben, das den USA bei den letzten Präsidentschaftswahlen
entgangen ist: Der progressive Demokrat Andrew Gillum, der auch die
Unterstützung von Bernie Sanders hat, dem 2016 linken Gegenspieler Hillary
Clintons, wird gegen den Republikaner Ron DeSantis antreten, der mit
Rückendeckung von Donald Trump in die Vorwahlen am Dienstag gegangen ist.
Die radikal unterschiedlichen Programme der beiden Männer in dem
drittgrößten Bundesstaat der USA versprechen einen spannenden Wahlkampf.
Gillum steht sowohl für den Linksruck und Generationenwechsel als auch für
den Aufstieg afroamerikanischer PolitikerInnen in der Demokratischen
Partei. Der 39-Jährige ist der dritte Afroamerikaner (nach Stacey Abrams in
Georgia und Ben Jealous in Maryland), der im November für einen
Gouverneursposten kandidiert. Er will die Krankenversicherung für alle, er
tritt für die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Dollar die Stunde ein, und
er sprach in seinem Vorwahlkampf immer wieder von einem
Amtsenthebungverfahren gegen Trump, auch wenn das nicht in die
Zuständigkeit eines Gouverneurs von Florida fällt.
Die „politische Revolution“, die Gillum mit den Worten von Bernie Sanders
verspricht, bringt ihn nicht nur in Opposition zu seinem republikanischen
Gegenspieler, sondern auch zu dem Apparat seiner Partei. Gillum,
gegenwärtig Bürgermeister von Floridas Hauptstadt Tallahassee, war ein
Underdog im demokratischen Rennen. Keine Meinungsumfrage hatte ihm den Sieg
prognostiziert. Am Dienstag qualifizierte er sich gegen vier andere
KandidatInnen, die im Gegensatz zu ihm alle MillionärInnen sind und sich
alle als „moderat“ verstehen.
Der progressive Erfolg in den demokratischen Vorwahlen ist zugleich eine
Niederlage für die 2016 gescheiterte Präsidentschaftskandidatin Hillary
Clinton und die moderaten DemokratInnen, die seit Jahrzehnten die Partei
kontrollieren. Bei einem Interview sagte Gillum kürzlich: „Demokraten
können nicht gewinnen, wenn sie versuchen, Republican-lite zu spielen.“
Sein Erfolg gibt den Linken in der Partei neuen Aufschwung. Noch am
Wahlabend kündigten mehrere finanzkräftige Geldgeber an, dass sie ihn in
Florida unterstützen werden.
Während die Demokratische Partei zwar hoffnungsvoll, aber politisch dennoch
tief gespalten in die Wahlen geht, stehen die RepublikanerInnen geschlossen
hinter ihrem Präsidenten. Mit nur wenigen Ausnahmen sind landesweit die
KandidatInnen, die Trumps Unterstützung genießen, bei den Vorwahlen der
letzten Wochen erfolgreich gewesen.
30 Aug 2018
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
USA
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