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# taz.de -- Rassismus und Antisemitismus: Traurige Spitzenwerte
> Berlin verzeichnet im ersten Halbjahr die bundesweit meisten
> antisemitischen Straftaten. In Brandenburg kam es derweil häufig zu
> rassistischen Angriffen.
Bild: Solidaritätsdemo nach Angriff auf einen Kippa-Träger in Berlin im April…
In Berlin gab es im ersten Halbjahr die bundesweit meisten antisemitischen
Straftaten: Von 401 Vorfällen, die der Polizei gemeldet wurden, fanden 80
in Berlin statt, also jede fünfte. Das geht aus einer Antwort der
Bundesregierung auf die quartalsweise Abfrage der Linken-Abgeordneten Petra
Pau hervor. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres kam es laut Statistik zu 77
solcher Taten.
Die meisten der Berliner Straftaten ordnet die Polizei dem rechten Spektrum
zu. Im zweiten Quartal gab es deutlich mehr Vorfälle als im ersten Quartal:
Zwischen April und Juni verzeichnete die Polizei 54 antisemitische
Straftaten, allein 40 davon von rechten Tätern. Es kam zu insgesamt vier
Gewalttaten – wobei die Polizei nur eine davon als rechte Gewalt wertete,
zwei Taten dagegen einer religiösen Ideologie zuordnete.
Ob der Fall des Kippaträgers, der in Prenzlauer Berg mit einem Gürtel
geschlagen wurde, darunter fällt, geht aus der Statistik nicht hervor.
In anderen Bundesländern verzeichneten die Behörden deutlich weniger
antisemitische Straftaten. Bayern landet mit 43 gemeldeten Fällen auf Platz
zwei, in Brandenburg wurden den Behörden 27 Straftaten mitgeteilt.
## Über 100 rechte Angriffe in Brandenburg
In Potsdam veröffentlichte der Verein Opferperspektive am Mittwoch weitere
unerfreuliche Zahlen: Die Beratungsstelle registrierte in diesem Jahr
bereits über 100 rechte Angriffe in Brandenburg, hieß es. Zum Vergleich: Im
ganzen Jahr 2017 waren es 171.
„Die weit überwiegende Zahl der Fälle war rassistisch motiviert“, teilte
die Initiative mit. Das betreffe etwa den Angriff auf eine persisch
sprechende Mutter, die mit ihrer Tochter im Supermarkt erst rassistisch
beleidigt, dann geschlagen worden sei – oder MoscheebesucherInnen, die mit
Steinen beworfen wurden.
Mit 22 Fällen sei Cottbus „herausragender regionaler Schwerpunkt“. Berater
Hannes Püschel sagte: „Wir müssen erkennen, dass die seit drei Jahren
anhaltende Hochphase rechter Gewalt kein vorübergehendes Phänomen ist.“
9 Aug 2018
## AUTOREN
Antje Lang-Lendorff
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Antisemitismus
Kippa
Jugendarbeit
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