# taz.de -- Vegetarische Ernährung in Unternehmen: Fleischlos glücklich | |
> Das US-Unternehmen WeWork zahlt seinen 6.000 Mitarbeiter*innen nur noch | |
> vegetarisches Essen. Immer mehr Betriebe gehen in die Richtung. | |
Bild: So könnte das Essen bei WeWork aussehen (Archivbild 2017) | |
BERLIN taz | Die Mitarbeiter*innen von WeWork stellen auf fleischlose | |
Ernährung um. Die [1][Direktive] dazu kam Anfang der Woche vom | |
Geschäftsführer in New York. Die vegetarische Ernährung gilt aber nur für | |
die direkten Mitarbeiter*innen des Unternehmens, nicht für jene, die dort | |
einen Arbeitsplatz mieten. WeWork organisiert weltweit geteilte | |
Arbeitsplätze, sogenannte CoWorking Spaces. | |
Die Firma will auch beim Energieverbrauch und der Raumnutzung seiner Büros | |
nachhaltiger werden. Dem kommt das Grundkonzept entgegen: In CoWorking | |
Spaces arbeiten Selbstständige platzsparend zusammen, statt sich eigene | |
Büros zu mieten. | |
Auch in Deutschland bieten immer mehr private und öffentliche Betriebe | |
fleischfreie Verpflegung an. „Rein vegetarische oder vegane Angebote sind | |
aber eine absolute Ausnahme“, erklärte der Verband der | |
Gemeinschaftsgastronomie Dehoga. „Fakt ist, dass der Betreiber auf die | |
Wünsche seiner Gäste eingehen und sich danach richten muss, wenn er | |
rentabel wirtschaften will.“ | |
## Gute Organisation macht's möglich | |
Damit auch kleine Kantinenbetriebe günstig vegetarisches Essen anbieten | |
können, arbeiten sie mit Großhändlern zusammen. Einer der größten unter | |
ihnen ist Transgourmet. Das Unternehmen beliefert insgesamt 35.000 | |
Großverbraucher*innen in Hotellerie, Gastronomie, Betrieben und sozialen | |
Einrichtungen. Im Spartenprogramm „Ursprung“ bindet es in seine | |
Lieferketten auch regionale Produzent*innen vor allem vegetarischen Essens | |
ein. Diese können allein oft nicht die Großlieferungen für Kantinen | |
stemmen. Transgourmet listet ihre Produkte im Angebot für | |
Kantinenbetreiber. Nur so erfahren diese von den kleinen Produzent*innen. | |
Transgourmet übernimmt auch die Lieferung zum Endkunden und entlastet die | |
kleinen Zulieferer damit. | |
Zusätzliche finanzielle Förderung für regionale und vegetarische | |
Verpflegung gibt es nur selten. Öffentliche Träger müssen nach dem | |
Vergaberecht zudem oft die günstigsten Anbieter bei ihren Ausschreibungen | |
wählen. Einige Bundesländer unterstützen allerdings private und öffentliche | |
Betriebe auf dem Weg zum anteilig vegetarischen Kantinenessen. So bewirbt | |
Niedersachsen regionale, auch vegetarische Lebensmittellieferungen durch | |
das „100-Kantinen-Programm“. Das bayerische Ernährungsministerium vernetzt | |
im Projekt „Gemeinschaftsverpflegung“ verschiedene Akteur*innen der | |
Kantinenwirtschaft. | |
20 Jul 2018 | |
## LINKS | |
[1] https://techcrunch.com/2018/07/16/wework-takes-meat-off-the-menu-as-part-of… | |
## AUTOREN | |
Leonardo Pape | |
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