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# taz.de -- Heftige Proteste gegen US-Präsidenten: Trump schwebt in London ein
> Am Donnerstag wird Donald Trump für seinen Arbeitsbesuch in
> Großbritannien erwartet. Wo er auch hinkommt, erwarten ihn Gegendemos.
Bild: Baby Trump soll am Freitag über dem Parlament wehen
Fanore taz | Er erwarte, Großbritannien „in Aufruhr“ vorzufinden, wenn er
am Donnerstag in London lande. Das sagte US-Präsident Donald Trump vor
seiner Abreise aus Washington. Er spielte auf den Rücktritt der beiden
Brexit-Hardliner David Davis und Boris Johnson an. „Johnson ist mein
Freund“, sagte Trump, „er war immer sehr nett zu mir.“
Ein britischer Regierungssprecher sagte: „Die Premierministerin Theresa May
freut sich darauf, dem US-Präsidenten das Vereinigte Königreich zu zeigen.
Sie ist zuversichtlich, dass er mit einem sehr positiven Eindruck abreisen
werde.“ Damit der Eindruck nicht getrübt wird, meidet Trump die englische
Hauptstadt weitgehend. Auf eigenen Wunsch macht er keinen Staats-, sondern
einen Arbeitsbesuch – wegen der Proteste. Deshalb gibt es kein Bankett im
Buckingham Palace, keine Fahrt in der Pferdekutsche und keine Rede im
Unterhaus.
Er landet in Stansted, nördlich von London, und fährt dann zu einem
Galadinner nach Oxfordshire. Zwar übernachtet er in der US-Botschaft am
Regent’s Park, reist aber am Morgen zu Mays Landsitz in Chequers. Später
trifft er Königin Elisabeth im Windsor Castle. Von dort fährt er zum
Golfspielen nach Schottland. Montag fliegt er weiter zu einem Treffen mit
den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Entgehen wird er den Protesten trotzdem nicht. Beim Galadinner am
Donnerstag, vor der US-Botschaft am Abend, in Chequers am Freitagvormittag
– überall sind Demonstrationen angemeldet. Selbst in Schottland wird am
Freitagabend in Glasgow demonstriert, und am Samstag findet der „Karneval
des Widerstands“ in Edinburgh statt. Die Hauptdemonstration, zu der
Hunderttausende erwartet werden, findet am Freitag in London statt. Shaista
Aziz von der „Stop Trump Coalition“ sagte: „Es wird nicht nur ein Protest
gegen den Trump-Besuch sein, sondern auch gegen Rassismus, Antimigration,
Sexismus und rechtsextreme Politik in Großbritannien.“
## Sechs Meter großer Baby-Trump-Ballon
Über dem Parlament soll am Freitag ein sechs Meter großer, orangefarbener
Ballon von Baby Trump in Windeln schweben. Bürgermeister Sadiq Khan hat die
Erlaubnis dafür erteilt. Der Umweltaktivist Leo Murray, der die
Protestaktion organisiert hat, sagte: „Trump ist ein zutiefst
verunsicherter Mann. Wenn wir seine Aufmerksamkeit erregen wollen, müssen
wir etwas tun, das ihn demütigt.“
Trumps Besuch wird von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. 4.000
Beamte aus anderen Regionen werden die Kollegen an den Orten, die Trump
besucht, unterstützen. Dass es keinen offiziellen Termin in London gibt,
wertet Murray bereits als Erfolg: „Stattdessen muss er sich in Landhäusern
und Schlössern verstecken.“
12 Jul 2018
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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