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# taz.de -- Kolumne Flimmern und Rauschen: Aus Rundfunk mach Medien
> Rundfunk ist heute mehr als Radio und Fernsehen, ahnt inzwischen auch die
> Rundfunkkommission der Länder. Und alle dürfen mitmachen!
Bild: Medien brauchen Spielregeln – vor allem, wenn sich die Rahmenbedingunge…
Dialog ist das Zauberwörtlein dieser Tage. Dialog wird geübt mit der
Kanzlerin und mit dem Herrn Meuthen von der AfD (mit merkwürdigen
Resultaten, aber wie gesagt: Man übt). Es gibt Debatten über
zurückgetretene und getreten wordene und jetzt [1][selbst zurückkeilende
Nationalspieler].
Zu denen sich selbst der Minister des Auswärtigen äußert, obwohl nicht er,
sondern der Heimathofer-Horst ja eigentlich für den Sport zuständig ist.
Heikos Maas’ Einlassung, er verstehe gar nicht, warum er als Außenminister
überhaupt zur [2][Causa Özil] befragt werde, wurde ja auch deswegen
besonders schön, weil er dann gerade nicht die Klappe gehalten, sondern
doch seinen Senf („in England lebender und arbeitender Multimillionär“)
dazugegeben hat. Aber wie gesagt: Man(n) übt.
Auf Dialog mit Senf-Zugeben setzt – in ganz positivem Sinne – auch die
Rundfunkkommission der Länder. Okay, zugegeben, das ist jetzt ein
ziemlicher Bruch. Eigentlich aber auch nicht: denn in einer ziemlich
arbeitsteilig organisierten Gesellschaft läuft der gesellschaftliche Dialog
eben über die Medien. Und dazu braucht es Spielregeln – vor allem, wenn
sich die Rahmenbedingungen rasant ändern.
„Rundfunk ist heute mehr als Radio und Fernsehen“, schreibt die bei der
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz anhängige Länderkommission, nachdem man in
den bisherigen Jahren tapfer den Urrundfunkstaatsvertrag von 1991
weitergeschrieben hat (nur zur Erinnerung: Damals konnte man noch kein
Internet ausdrucken). „Die Länder wollen deshalb die Grundlage schaffen für
eine zeitgemäße Regulierung, Entfaltungsräume für die vielen Kreativen
eröffnen und auch neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Gleichzeitig sollen
aber auch Standards erhalten und gesichert werden. Von den Neuregelungen
sollen alle profitieren: Medienschaffende genauso wie Nutzerinnen und
Nutzer“.
Deshalb dürfen beim Dialog, der aus dem Rundfunkstaatsvertrag endlich einen
Medienstaatsvertrag machen soll, nicht nur die üblichen Verdächtigen wie
Parteien, Verbände und Lobbygruppen mitspielen. [3][Per Onlinekonsultation]
kann bis zum 26. August jedeR Anregungen und derbe Flüche an die
Rundfunkkommission posten. Bei entsprechender Zustimmung sollen diese
Einlassungen auch auf dem Beteiligungsportal der Rundfunkkommission
veröffentlicht werden.
Und das ist zunächst mal uneingeschränkt gut. Natürlich gibt es auch noch
was zu moppern: Grundlage des Ganzen ist logischerweise ein Gesetzestext.
Und der ist schwer juristisch. Damit hier ganz normal Nutzer Nutzen ziehen
und wirklich in den Dialog eintreten können, täte noch ein wenig
Übersetzung ins Nicht-Fachliche not. Ist alles eine Frage der Übung.
25 Jul 2018
## LINKS
[1] /Kolumne-Luegenleser/!5519615
[2] /Kommentar-Ruecktritt-aus-der-Nationalelf/!5523190
[3] https://www.rlp.de/index.php?id=27687
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
Internet
Bundesländer
Kolumne Flimmern und Rauschen
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Schwerpunkt Brexit
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Kolumne Flimmern und Rauschen
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