| # taz.de -- Theresa Mays Brexit erklärt: Freihandeln nach dem Ausstieg | |
| > Die britische Premierministerin Theresa May will nach dem Brexit eine | |
| > enge Zusammenarbeit mit der EU. Wie das gehen soll, ist umstritten. | |
| Bild: Die Frau mit dem Plan: Premierministerin Theresa May | |
| Brexit-Fahrplan: Am 23. Juni 2016 stimmten die Briten in einer | |
| Volksabstimmung für den Austritt aus der EU. Am 29. März 2017 aktivierte | |
| die britische Regierung den Artikel 50 der EU-Verträge, der den EU-Austritt | |
| nach zwei Jahren nach sich zieht – also am 29. März 2019. | |
| Brexit-Gesetz: Ein EU-Austrittsgesetz, das den Austrittstermin festschreibt | |
| und sämtliche an die EU übertragenen Kompetenzen ab da nach Großbritannien | |
| zurückholt, wurde nach monatelangem Hin und Her im britischen Parlament | |
| [1][am 20. Juni 2018 endgültig verabschiedet.] | |
| Austrittsvereinbarung mit der EU: Am 8. Dezember 2017 einigten sich | |
| Großbritannien und die EU auf die Modalitäten des Austritts an sich, vor | |
| allem in Finanzfragen. Danach begannen die Gespräche über das zukünftige | |
| Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien. Sie sind nur wenig | |
| vorangekommen. | |
| Übergangsfrist: Erst einmal vereinbarten beide Seiten am 19. März 2018 eine | |
| Übergangsfrist bis Ende 2020, in der bestehende Regelungen automatisch | |
| weiter gelten, wenn sie nicht durch neue ersetzt worden sind. Dies ersetzt | |
| aber keine langfristige Vereinbarung. | |
| Zukünftige Beziehungen: Für die Zeit nach dem Brexit strebt Großbritannien | |
| eine enge Zusammenarbeit mit der EU in Sicherheitsfragen an sowie ein | |
| Freihandelsabkommen. Zusätzliche Vereinbarungen sollen Handelsbarrieren | |
| zwischen Großbritannien und der EU verhindern. Wie das gehen soll, wenn | |
| Großbritannien mit dem Brexit auch den Europäischen Binnenmarkt und die | |
| EU-Zollunion verlässt, ist seit Monaten umstritten – unter anderem, weil es | |
| keine Kontrollen an der grünen Grenze und zukünftigen EU-Außengrenze | |
| zwischen der Republik Irland und Nordirland geben soll. | |
| Neuer Vorschlag von May: [2][Die britische Regierung hat am 6. Juli unter | |
| anderem vorgeschlagen:] | |
| – anstelle des europäischen Binnenmarkts: ein „gemeinsames Regelwerk“ | |
| zwischen EU und Großbritannien für den gesamten Warenverkehr, dazu | |
| „andauernde Harmonisierung“ durch die britische Seite und für den | |
| Streitfall „unabhängige Schiedssprüche“; | |
| – anstelle der EU-Zollunion: eine „Zollvereinbarung“, die eigene britische | |
| Außenhandelsabkommen ermöglicht, aber zugleich Großbritannien und die EU | |
| als gemeinsames Zollgebiet belässt, indem die Briten auf für die EU | |
| bestimmte Waren EU-Regeln anwenden. | |
| Und jetzt? Am 12. Juli legt Großbritannien ein Weißbuch mit den Details | |
| vor. Am 16. Juli beginnen die Gespräche darüber in Brüssel. Bis Oktober | |
| soll eigentlich ein Abkommen stehen, aber als wahrscheinlicher gilt eine | |
| Einigung kurz vor Weihnachten – wenn überhaupt. Das Abkommen muss auch vom | |
| Europaparlament und vom britischen Parlament gebilligt werden. Beide Seiten | |
| intensivieren parallel dazu ihre Vorbereitungen für einen „No-Deal-Brexit“ | |
| am 29. März 2019 – also einen Austritt ohne Abkommen, womit auch die | |
| bereits getroffenen Vereinbarungen hinfällig wären. | |
| 8 Jul 2018 | |
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| [1] /Abstimmung-ueber-Brexit-Gesetz/!5514994 | |
| [2] /Britische-Beziehungen-zur-EU-nach-Brexit/!5519386 | |
| ## AUTOREN | |
| Dominic Johnson | |
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