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# taz.de -- Kritik an Bartsch zum Linken-Parteitag: Linksreformer wenden sich ab
> Führende Linke erklären ihren Austritt aus der Parteiströmung „Forum
> Demokratischer Sozialismus“, der Hausmacht von Fraktionschef Bartsch.
Bild: Die Vorsitzende der Brandenburger Linken, Anja Mayer, und andere prominen…
Leipzig taz | Die Linken-Fraktionsvorsitzenden von Berlin, Carola Bluhm und
Udo Wolf, die Vorsitzende der Brandenburger Linken, Anja Mayer und die
Berliner Vizechefin Sandra Brunner verlassen die Parteiströmung „Forum
Demokratischer Sozialismus“ (FDS). [1][In einem Brief] an die Vorsitzende
des FDS und die Mitglieder der Parteiströmung begründen sie kurz vor Beginn
[2][des Parteitages in Leipzig] ihren Schritt. Sie kritisieren unter
anderem das machttaktische Agieren Dietmar Bartschs und seiner Vertrauten
(ohne Namen explizit zu nennen).
Das FDS gilt als Hausmacht von Fraktionschef Bartsch, der für den
Reformerflügel der Linkspartei steht und gemeinsam mit der einst vom linken
Parteiflügel aufgestellten Sahra Wagenknecht die Bundestagsfraktion seit
2015 führt.
„Sahra Wagenknecht, [3][Oskar Lafontaine] und die sie (unter)stützenden
Genoss/-innen in Partei und Fraktionen haben nicht erst seit der
vergangenen Bundestagswahl, aber besonders massiv seitdem, gerade gegen die
Teile des Erfurter Programms verstoßen, für die wir als FDS gekämpft
haben“, heißt es in dem Schreiben, dessen Inhalt der taz vorliegt. Die
Kritik aus den Reihen des FDS an diesen „wiederholt vorgetragenen
politischen Zumutungen“ falle verhalten aus. „Wenn überhaupt Kritik
geäußert wird.“
Inzwischen fühle man sich in Fragen des Antirassismus, des Umgangs mit dem
gesellschaftlichen Rechtsruck und der AfD eher mit Genoss/-innen die linken
oder gar keinen Strömungen nahestehen verbunden und erfahre von dort mehr
Unterstützung als aus der eigenen Strömung. „Das gibt uns zu denken.“
Ihre Erwartung an das FDS sei jedoch, „die Strategie der Verharmlosung der
bewussten und gezielten Regelverletzung beim Thema Obergrenzen für
Geflüchtete und die Begrenzung der Arbeitsmigration als den wesentlichen
Punkten AfD-Wähler/-innen zur Linken zurückzuholen, konsequent abzulehnen.“
## Kipping und Riexinger unterstützen
Durch das FDS verlaufe ein tiefer Riss, konstatieren Bluhm, Wolf, Mayer und
Brunner, und zwar entlang der Frage: „Unterstützen wir als
Linksreformer/-innen innerhalb der Partei die Linke auf Freundschaft und
Loyalität eine politische (Macht-)Konstellation, die inhaltlich das
Gegenteil unseres Gründungskonsenses propagiert …?“
Die vier FDS-Renegaten betonen auch, dass sie die Angriffe auf die beiden
Parteivorsitzenden leid seien, und machen klar: „Auf diesem Parteitag
unterstützen wir mit Überzeugung die [4][Wiederwahl von Katja und Bernd] zu
Parteivorsitzendenn und wir unterstützen auch die Wahl von Jörg Schindler
zum Bundesgeschäftsführer.“
Die Fraktionsspitze hatte Kritik [5][an der Nominierung Schindlers] geübt,
als Gegenkandidat trat kurzfristig der ehemalige Thüringer
Bundestagsabgeordnete Frank Tempel an. Das Verhältnis zwischen den beiden
Fraktionschefs und dem Duo der Parteivorsitzenden ist desolat.
Das FDS wurde nach der Wahlniederlage der PDS 2002 gegründet. Es setzt
insbesondere auf die Zusammenarbeit mit SPD und Grünen und propagiert eine
pro-europäische Haltung der Linken.
Lesen Sie mehr zur [6][Asyldebatte der Linkspartei – Unter Linken]
8 Jun 2018
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/udo.wolf.35/posts/10214592224617631
[2] /Parteitag-der-Linken/!5507758
[3] /Lafontaine-ueber-parteiinternes-Mobbing/!5506825
[4] /Katja-Kipping-ueber-die-Linkspartei/!5508872
[5] /Parteitag-der-Linken/!5507758
[6] /Asyldebatte-der-Linkspartei/!5505298
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Parteitag
Die Linke
Sahra Wagenknecht
Dietmar Bartsch
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Lesestück Meinung und Analyse
Migration
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