# taz.de -- Nord-Ost-AfD schließt Arppe aus: Gewaltfantasien in Chats | |
> Der ehemalige AfD-Landesvorsitzende Arppe soll die Partei verlassen – | |
> wegen gewaltverherrlichender Posts, die die taz öffentlich machte. | |
Bild: Holger Arppe: Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern möchte nichts mehr mit i… | |
Berlin taz | Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern hat ihren früheren | |
Landesvorsitzenden Holger Arppe aus der Partei ausgeschlossen. Das | |
Landesschiedsgericht habe dem Parteiausschluss zugestimmt, bestätigte | |
Leif-Erik Holm, Landeschef der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. | |
Hintergrund sind gewaltverherrlichende Äußerungen Arppes im Netz. [1][Die | |
taz und der NDR hatten diese letztes Jahr öffentlich gemacht.] Die | |
AfD-Landesspitze hatte daraufhin den Parteiausschluss beantragt. | |
In Chats war Arppe mit Beleidigungen und mit Gewaltfantasien über | |
politische Gegner aufgefallen, auch abstoßende pädophile Äußerungen werden | |
ihm zugeschrieben. Zuvor war er wegen Volksverhetzung verurteilt worden. | |
„Es ist sehr erfreulich, dass sich das Landesschiedsgericht unserer | |
Auffassung angeschlossen hat“, sagte Holm. Mit dem Urteil habe das Gericht | |
bestätigt, dass Arppe der Partei schweren Schaden zugefügt habe. | |
Gewaltfantasien hätten in der AfD keinen Platz. | |
Arppe, der dem radikal rechten Flügel der AfD zugerechnet wurde, war 2016 | |
in den Landtag gewählt worden. Auf Druck der damaligen Spitze hatte der | |
45-Jährige nach dem Bekanntwerden der Chats die Fraktion verlassen, seitdem | |
ist er fraktionsloser Abgeordneter. Den freiwilligen Austritt aus der | |
Partei hatte er abgelehnt. | |
Mit der Entscheidung des Landesschiedsgerichts muss sein Ausschluss aber | |
noch nicht endgültig sein – er kann noch vor das Bundesschiedsgericht | |
ziehen. Laut NDR kündigte Arppe dies am Mittwoch bereits an. Es gilt | |
allerdings als unwahrscheinlich, dass die Entscheidung beim | |
Bundesschiedsgericht anders ausfallen wird als auf Landesebene. | |
Wenn der Bundesvorstand der AfD will, muss sich das Bundesschiedsgericht | |
bald auch mit einem anderen prominenten Fall befassen. Anders als im Fall | |
Arppe hatte das Thüringer Landesschiedsgericht einen Antrag auf | |
Parteiausschluss von Landes- und Fraktionschef Björn Höcke abgelehnt. | |
Dagegen kann der Bundesvorstand Einspruch erheben. Nach Informationen der | |
taz will sich das Gremium Ende des Monats damit befassen. | |
6 Jun 2018 | |
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[1] /Nach-Konfrontation-mit-Chat-Protokollen/!5444014 | |
## AUTOREN | |
Sabine am Orde | |
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