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# taz.de -- „Hamburger Abendblatt“ korrigiert sich: Tschüß, wachsende Sta…
> Der Vize-Chefredakteur des „Hamburger Abendblatts „ hatte behauptet, die
> Wohnungsnot habe „fast nur“ mit der Zuwanderung zu tun. Jetzt hat er sich
> korrigiert.
Bild: Schuld an den hohen Mieten? Flüchtlinge leben in Containern in Bahrenfeld
Das Mantra von der „wachsenden Stadt“, geprägt vom CDU-Senat unter Ole von
Beust, war in Hamburg lange unumstritten. Die SPD hatte es übernommen. Und
nicht zuletzt das Hamburger Abendblatt hatte jeden Zuwachs bejubelt und
nach dem baldigen Erreichen der Zwei-Millionen-Marke gelechzt. Endlich
Weltstadt!
Doch nun ist Schluss mit lustig. Seit wieder Flüchtlinge in substanzieller
Zahl kommen, ist das Boot wieder voll. Die waren nämlich nicht gemeint mit
„wachsender Stadt“. Die neue Richtung hat der stellvertretende
Chefredakteur Matthias Iken in seiner [1][Kolumne] über das „Ärgernis der
Woche“ vorgegeben: Anlässlich der Demonstration „Mietenmove“ am vergange…
Samstag hatte er über den Hamburger Wohnungsmarkt geschrieben: „Die große
Not (…) hat fast nur mit der Zuwanderung aus dem Ausland zu tun.“ Die
Veranstalter der Demo zögen „heute gegen hohe Mieten zu Felde und sonst
regelmäßig für offene Grenzen“.
## Flüchtlingsfreunde mitschuldig an der Wohnungsnot?
Der Demo-Aufruf „Es ist unsere Stadt, und es muss etwas passieren“ sei
„zugleich auf Arabisch, Bulgarisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch,
Kurdisch, Russisch, Spanisch und Türkisch veröffentlicht“ mokierte sich
Iken. „Unsere Stadt?“, fragte er. „Mit diesem Verständnis wird die
Wohnungsnot weiter wachsen.“ „Unsere Stadt“ kann man eben nur auf Deutsch
sagen, schwingt da mit. Wer das anders sieht, macht sich mitschuldig an der
Wohnungsnot und hat zumindest das Recht verwirkt, dagegen auf die Straße zu
gehen.
Nachdem die taz über die Passage [2][berichtete], hat Iken einen halben
Rückzieher gemacht: Statt den „Ausländern“ die ganze Schuld an steigenden
Mieten in die Schuhe zu schieben, steht in der Online-Fassung nun nur noch,
die Wohnungsnot habe „eben auch mit der Zuwanderung aus dem Ausland zu
tun“. So gemeinplatzig wie unbestritten. Müssten wir nur noch klären, ob
das mit der Idee von der wachsenden Stadt vereinbar ist.
9 Jun 2018
## LINKS
[1] https://www.abendblatt.de/meinung/article214455789/Meisterschaft-der-Seltsa…
[2] /Archiv-Suche/!5510042&s=iken/
## AUTOREN
Jan Kahlcke
## TAGS
Hamburg
Mieten
Zuwanderung
Wohnungsnot
Wohnungsmangel
Hamburger Abendblatt
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