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# taz.de -- Kolumne Cannes Cannes: Zum Auftakt ein Gerichtstermin
> Das Festival in Cannes beginnt spannend. Wird Terry Gilliams neuer Film
> noch gezeigt werden? Schon die Dreharbeiten waren sehr langwierig.
Bild: Der US-Regisseur Terry Gilliam hat „The Man Who Killed Don Quixote“ e…
Zum Auftakt ein Gerichtstermin. Der Regisseur Terry Gilliam, dessen Film
„The Man Who Killed Don Quixote“ im Programm der 71. Filmfestspiele von
Cannes als Abschlussfilm außer Konkurrenz angekündigt war, hätte am Montag
bei einer Anhörung erfahren sollen, ob sein Beitrag überhaupt gezeigt
werden darf. Produzent Paulo Branco hatte Rechtsmittel eingelegt, um die
Vorführung des Films in Cannes zu verhindern.
Er und Gilliam hatten sich entzweit während der Vorproduktion des Films,
dessen Entstehung, gelinde gesagt, mühevoll war – Gilliam hatte im Jahr
1989 mit der Arbeit an seinem Leidenschaftsprojekt begonnen, einer sehr
persönlichen Adaption von Cervantes’ „Don Quixote“. Die Entscheidung des
zuständigen Pariser Gerichts wurde jedoch auf Mittwoch vertagt.
Mit dem iranischen Regisseur Jafar Panahi und seinem russischen Kollegen
Kirill Serebrennikow gibt es zudem gleich zwei Wettbewerbskandidaten, die
unter Hausarrest stehen. Und der Filmemacher Wanuri Kahiu, der mit „Rafiki“
den ersten Palmenkandidaten aus Kenia beisteuert, sieht sich im eigenen
Land mit der Zensur konfrontiert.
## Netflix ist nicht mehr dabei
So weit die juristischen Aspekte dieses Jahrgangs. Als hätte es nicht schon
genug Ärger mit der Ankündigung des Festivals gegeben, dass in diesem Jahr
die morgendlichen Pressevorführungen der Wettbewerbsfilme gestrichen werden
und stattdessen parallel zu den Galavorstellungen der Filme am Abend in
einem kleineren Kinosaal gezeigt werden sollen. Mit der Folge, dass die
Kritiken entsprechend später an die Öffentlichkeit gehen werden.
Ach ja, und Netflix ist dieses Jahr nicht mehr dabei, nachdem der
Streamingdienst sich nicht bereit erklären wollte, seinen Filmproduktionen,
die im Wettbewerb laufen sollten, einen Kinostart vor dem Streamingbeginn
einzuräumen.
#MeToo soll in diesem Jahr auch in Cannes eine Rolle spielen. Im Programm
schlägt sich das allerdings noch nicht so nieder, der Frauenanteil im
Wettbewerb bleibt übersichtlich – drei Regisseurinnen bei insgesamt 21
Filmen. Dafür hat man mit der Schauspielerin Cate Blanchett als Jurystimme
eine starke Stimme in der #MeToo-Debatte verpflichtet. Auf die übrigen
Filme darf man sich gleichwohl freuen. Etwa auf den neuen Film des Berliner
Regisseurs Ulrich Köhler, der mit „In My Room“ in der Reihe „Un Certain
Regard“ antritt. Wir drücken die Daumen.
9 May 2018
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
Kirill Serebrennikov
Schwerpunkt Filmfestspiele Cannes
Jafar Panahi
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Sergei Loznitsa
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