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# taz.de -- Auch Dolmetscher unter Verdacht: Skandal beim BAMF weitet sich aus
> Von über 2.000 Sprachmittlern soll sich das BAMF getrennt haben – teils
> wegen fehlendem Vertrauen. Die Abläufe sollen überprüft werden.
Bild: Warum die Betroffene ohne rechtliche Grundlage Asyl gewährte, ist noch u…
Berlin/Düsseldorf dpa/epd | Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) hat neben dem [1][mutmaßlichen Korruptionsskandal von Bremen] auch
Probleme mit der Vertrauenswürdigkeit von Dolmetschern. So habe die Behörde
allein 2017 die Zusammenarbeit mit 30 Dolmetschern „aufgrund von
Verletzungen gegen den Verhaltenskodex“ beendet, berichtet die Bild-Zeitung
unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine
Anfrage der Linken im Bundestag.
In vielen Fällen hätten „mehrere kumulierte Verstöße“ zur Beendigung der
Zusammenarbeit geführt. Zudem seien 2017 und 2018 insgesamt 2.100 weitere
Dolmetscher vor allem wegen fachlicher Mängel „von weiteren Einsätzen für
das BAMF ausgenommen“ worden, heißt es in dem Bericht.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass in der Bremer Außenstelle des
Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zwischen 2013 und 2017 offenbar
bis zu 2.000 Asylanträge ohne rechtliche Grundlage positiv beschieden
wurden.
Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen des
Vorwurfs der „bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen
Asylantragsstellung“ sowie der Bestechlichkeit gegen eine Beamtin des
Bundesamtes sowie gegen drei Rechtsanwälte und einen Dolmetscher, mit denen
die Frau zusammengearbeitet haben soll. In den meisten Fällen ging es nach
Angaben der Bremer Staatsanwaltschaft um Jesiden.
## Staatssekretär kündigt Überprüfung an
Das Motiv der Beschuldigten ist noch unklar. Nach Informationen der
Braunschweiger Zeitung ging es der BAMF-Mitarbeiterin womöglich nicht um
Geld. Auf ihrem Twitter-Account habe die Frau immer wieder Beiträge von Pro
Asyl und dem Verein „Eziden Weltweit“ geteilt, berichtete das Blatt.
Als Konsequenz aus den Vorwürfen kündigte der Parlamentarische
Staatssekretär Günter Krings vom Bundesinnenministerium eine Überprüfung
der Abläufe bei Asylentscheidungen an.
„Aktuell bereits eingeführte Verbesserungen, wie das Vier-Augen-Prinzip bei
Asylentscheidungen, stellen heute schon eine sehr wirksame Vorkehrung gegen
Manipulationen dar, wie sie hier in Rede stehen“, sagte der CDU-Politiker
der Rheinischen Post.
„Wir werden den Fall aber natürlich zum Anlass nehmen, sehr zügig nochmals
dafür zu sorgen, dass die Abläufe bei Asylentscheidungen sehr gründlich und
kritisch untersucht werden“, sagte Krings. Die Bundesregierung nehme die
Vorwürfe „sehr ernst“.
21 Apr 2018
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