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# taz.de -- Kolumnen Nullen und Einsen: Ja, leck mich fett!
> Alle schreiben über Facebooks „Datenleck“. Aber kaum jemand macht sich
> Gedanken, ob die Metapher passt. Fürs Digitale fehlen uns oft die Worte.
Bild: Ich glaub, es leckt!
Das „größte Facebook-Datenleck aller Zeiten“ sorgte diese Woche für
Aufregung in Medien und Internet. „Soll ich mein Facebook-Profil jetzt
löschen?“, fragte die Bild auf ihrer Seite eins, auf Twitter machte das
wütende Hashtag #deletefacebook die Runde. Bekannt geworden war, [1][dass
Daten von 50 Millionen Nutzerprofilen an die PR-Firma „Cambridge Analytica“
gelangt waren], die diese mutmaßlich im US-Wahlkampf verwendet hat.
Es war nun nicht das erste „Datenleck“ der jüngeren Geschichte. Um nur
einige zu nennen: „Notruf 112 mit fatalem Datenleck“ ([2][heise.de], 16. 3.
18) / „Schwerwiegendes Datenleck legt Zehntausende Schuldnerdaten offen“
([3][SZ], 27. 12. 17) / „Datenleck in der Fritzbox entdeckt“ ([4][PC Welt],
6.7.17) / „Datenleck enthüllt Offshore-Deals reicher Putin-Freunde“
([5][Spiegel online], 3. 4. 16)
Der Leck-Begriff passt sich dabei ein in eine ganze Reihe von aquatischen
Metaphern in der Internetberichterstattung: Daten fließen im Datenstrom,
vom Datenabfluss den weiten Weg bis ins Datenmeer, an dessen Ufern wir
schließlich durch die Datenfluten des Internets surfen.
Die Sinnhaftigkeit dieser Metaphern wird im Hamsterrad der
Schlagzeilenproduktion, wie bei allen Metaphern, kaum noch überprüft. Okay:
Meist gibt es eine undichte Stelle im System, durch die Daten ungewollt
nach außen geraten. Soweit haut es hin.
Aber anders als beim klassischen Leck in der Kohlenstoffwelt tröpfeln oder
rieseln hier nicht kontinuierlich Einzeldaten nach draußen und liegen dort
dann herrenlos herum. Daten werden schon gezielt abgegriffen und meist auch
im Paket. Oder „geklaut“, was ja auch wieder Quatsch ist, weil sie ja
niemandem weggenommen werden.
Aber egal. Das Datenleck ist jetzt da, genau wie die Datenautobahn oder die
Datenkrake. Sie alle werden genutzt und nicht weiter hinterfragt. Und sie
zeigen, dass wir uns immer noch schwer tun mit der Fassbarkeit des
Virtuellen. Die Generation, die dabei irgendwann nicht mehr auf Begriffe
aus der Fest- und Flüssigstoffwelt zurückgreifen muss, die wird sich als
erste wirklich digital native nennen dürfen.
23 Mar 2018
## LINKS
[1] /Facebook-und-der-Datenschutz/!5489555/
[2] https://www.heise.de/security/meldung/c-t-deckt-auf-Notruf-112-mit-fatalem-…
[3] http://www.sueddeutsche.de/digital/it-sicherheit-schwerwiegendes-datenleck-…
[4] https://www.pcwelt.de/a/datenleck-in-der-fritzbox,3447320
[5] http://www.spiegel.de/forum/politik/panama-papers-datenleck-enthuellt-offsh…
## AUTOREN
Michael Brake
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