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# taz.de -- Kommentar US-chinesischer Handelskrieg: Trump straft seinen größt…
> Der Präsident schießt mit den Strafzöllen ein Eigentor: Chinesische
> Gläubiger halten derzeit US-Staatsanleihen im Wert von 1,15 Billionen
> Dollar.
Bild: Bei dem Handelskrieg geht es nicht nur um Stahl, sondern vor allem um Sta…
Trumps [1][Strafzölle] auf Stahl und Aluminium waren nur ein erster
Vorgeschmack. Doch auch die weiteren Maßnahmen, die der US-Präsident
derzeit gegen Europa plant, sind lediglich Peanuts im Vergleich zu dem, was
er gegen China vorhat, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.
Strafzölle auf Waren im Wert von mindestens 60 Milliarden Dollar will er
auf chinesische Importe verhängen. Andere Quellen sprechen gar von über 100
Milliarden Dollar. Das wäre die höchste Handelsstrafe, die ein Land je
gegen ein anderes verhängt hat. Noch reagiert die chinesische Führung zwar
gelassen auf diese Ankündigung. Aber es ist klar: Peking wird diese
Maßnahmen nicht ungesühnt lassen. Strafzölle gegen Mais und Soja aus den
Vereinigten Staaten sind bereits in Planung – und dürften vor allem viele
Trump-Wähler im Corn Belt – also in Iowa, Indiana, Illinois und Ohio –
treffen.
Auch der US-Flugzeugbauer Boeing dürfte Chinas Gegenschlag zu spüren
bekommen. Für den inzwischen größten Flugzeugmarkt der Welt ist es kein
Problem, sämtliche Bestellungen auf den europäischen Konkurrenten Airbus
umzuleiten. Gerade Flugzeugbestellungen werden in China von der Politik
mitentschieden, weil sich eine Mehrheit der chinesischen
Fluggesellschaften in Staatsbesitz befindet.
Während Trump also glaubt, dass mit den Strafzöllen auf chinesische Waren
Fabriken und Arbeitsplätze in die USA zurückkehren, ist es sehr
wahrscheinlich, dass genau das Gegenteil geschehen wird: China hat
wirkungsvollere Hebel in der Hand.
Das größte Problem an einem US-chinesischen Handelskrieg scheint Trump aber
noch gar nicht kapiert zu haben: Jedem Exportüberschuss, den China
gegenüber den USA erzielt, steht ein Rückfluss an Kapital gegenüber. Das
ist simple Handelslogik.
Konkret bedeutet das: Amerika kauft Waren von China und bezahlt sie mit
US-Dollar. Mit ebendiesen Dollar kauft die Volksrepublik wiederum
größtenteils amerikanische Staatsanleihen – und gewährt damit den USA
Kredit. China hat seine Überschüsse zu einem großen Teil in
US-Schuldpapieren angelegt. Chinesische Gläubiger halten derzeit
US-Staatsanleihen und andere Schuldtitel im Wert von 1,15 Billionen Dollar.
China ist damit der größte Finanzier der USA.
Wenn das Handelsdefizit nun wegen der Strafzölle sinkt, schwindet für Trump
seine wichtigste Quelle bei der Staatsfinanzierung. Nicht ganz unwichtig
angesichts einer Staatsverschuldung von inzwischen mehr als 20 Billionen
Dollar.
15 Mar 2018
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[1] /Trump-kuendigt-neue-Importzoelle-an/!5489125
## AUTOREN
Felix Lee
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Schwerpunkt USA unter Trump
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