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# taz.de -- Merkels Vorschlag für Generalsekretärin: Kramp-Karrenbauer soll's…
> Ein Zeichen in der Nachfolgedebatte um die Kanzlerin: Merkel will
> Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Generalsekretärin vorschlagen.
Bild: Nach Merkels Wunsch Tauber-Nachfolgerin: Annegret Kramp-Karrenbauer
Berlin dpa | CDU-Chefin Angela Merkel will die saarländische
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin von Peter
Tauber zur Generalsekretärin machen. Nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur soll die 55-Jährige bereits auf dem Parteitag am 26. Februar
in Berlin gewählt werden, bei dem die CDU über den Koalitionsvertrag mit
der SPD abstimmt. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung über die Personalie
berichtet.
Die Saarländerin ist eine enge Vertraute Merkels und für einen
sachlich-analytischen Politikstil und ihre unaufgeregte Art bekannt. Seit
2010 sitzt Kramp-Karrenbauer im CDU-Bundespräsidium. Sie gilt als mögliche
Nachfolgerin Merkels im Parteivorsitz und als Kanzlerin. Bei der
Landtagswahl im Saarland Ende März hatte Kramp-Karrenbauer ihrer Partei
trotz des Hypes um den damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz einen
klaren Sieg gesichert – 40,7 Prozent CDU, 29,6 Prozent SPD.
Im Laufe der Koalitionsverhandlungen war bereits über einen Wechsel der
Saar-Regierungschefin als Ministerin nach Berlin spekuliert worden.
Hintergrund ist, dass Kramp-Karrenbauer aus Sicht der engsten Parteispitze
vor einer möglichen Kandidatur als Merkel-Nachfolgerin bundesweit bekannter
werden soll.
In der Partei heißt es, Kramp-Karrenbauer genieße breiten Rückhalt in der
für eine Neuaufstellung nach einem möglichen Rückzug Merkels wichtigen
Riege der Ministerpräsidenten. Wann Kramp-Karrenbauer ihr neues Amt
antreten wird und ihr Regierungsamt in Saarbrücken abgibt, blieb zunächst
unklar.
## Zeichen an parteiinterne Kritiker
Der 43-jährige Tauber wollte in den CDU-Spitzengremien am Vormittag seinen
Rückzug als Generalsekretär erklären. Damit will der Hesse ermöglichen,
dass schon auf dem Parteitag am 26. Februar ein Nachfolger gewählt werden
kann. Tauber war seit Dezember 2013 Parteimanager, eigentlich ist er bis
Dezember gewählt. Auf dem Parteitag am Montag in einer Woche sollen 1.001
Delegierte nach dem Willen Merkels dem Koalitionsvertrag mit der SPD
zustimmen.
Die Entscheidung Merkels zur raschen Wahl eines Nachfolgers von Tauber
wurde in der CDU auch als Zeichen an ihre parteiinternen Kritiker gewertet.
Sie verlangen seit dem schlechten Abschneiden der Partei bei der
Bundestagswahl im September 2017 eine personelle Erneuerung in Partei und
Regierung.
Tauber ist in der CDU seit längerem umstritten. Kritiker werfen ihm unter
anderem Fehler im Wahlkampf vor. CDU-Politiker, die sich als besonders
konservativ präsentieren, konnten sich zudem nie mit seinem Einsatz für ein
Einwanderungsgesetz und für die Ehe für alle anfreunden. In der CDU hieß es
nun, Tauber habe Merkel bereits vor der Bundestagswahl angekündigt, er
wolle die Aufgabe des Generalsekretärs nach einer Regierungsbildung
abgeben.
## Erneuerung des CDU-Spitzenpersonals
Nach der Bundestagswahl musste Tauber wegen einer schweren Krankheit eine
längere Zwangspause einlegen. Bei der Regierungsbildung war er
beispielsweise nur zu Beginn der gescheiterten Jamaika-Sondierungen dabei.
Dann musste er ins Krankenhaus, Komplikationen machten eine Not-OP nötig.
Seit Anfang Februar ist er zur Reha in der Nähe seines hessischen
Heimatorts Gelnhausen. Ob Tauber künftig als einfacher
Bundestagsabgeordneter arbeitet oder ein Amt in einer künftigen
Merkel-Regierung übernehmen soll, blieb zunächst ebenfalls offen.
Die Ablösung Taubers ist nur ein Puzzlestein in der von Merkel angepeilten
Erneuerung des CDU-Spitzenpersonals. Sie hat angekündigt, die Namen der
sechs CDU-Minister in einem möglichen neuen schwarz-roten Kabinett bis zum
Parteitag bekanntzugeben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur
wurde nicht erwartet, dass sie die Namen der Minister bereits an diesem
Montag in den Sitzungen von Präsidium und Vorstand bekanntgeben wird.
Die endgültige Entscheidung über eine Neuauflage der großen Koalition aus
CDU, CSU und SPD liegt in der Hand der SPD-Mitglieder. Das Ergebnis des
Mitgliederentscheids der Sozialdemokraten über den Koalitionsvertrag soll
am 4. März bekannt gegeben werden.
19 Feb 2018
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