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# taz.de -- Machtwechsel in Südafrika: Jacob Zuma tritt zurück
> Der südafrikanische Präsident wollte bis „nach Juni“ im Amt bleiben.
> Seine Partei hat ihn nun zum vorzeitigen Ende seiner turbulenten Amtszeit
> gedrängt.
Bild: Zurückgetreten: der südafrikanische Präsident Jacok Zuma
Johannesburg ap | Südafrika bekommt einen neuen Präsidenten. Staatschef
Jacob Zuma erklärte am Mittwochabend in einer Fernsehansprache seinen
sofortigen Rücktritt. Damit ist der Weg frei für seinen Vize, [1][den im
Dezember an die Spitze der Regierungspartei ANC gewählten Cyril Ramaphosa].
Zumas Amtszeit war von Korruptionsvorwürfen geprägt, die dem Afrikanischen
Nationalkongress Einbußen in Umfragewerten beschert und der Wirtschaft des
Landes geschadet haben. Das ANC-Exekutivkomitee hatte Zuma denn am Dienstag
auch ultimativ aufgefordert, seinen Posten zugunsten von Ramaphosa zu
räumen. [2][Andernfalls werde es am Donnerstag ein Misstrauensvotum im
Parlament geben], drohte das Gremium.
Entgegen vorheriger Aussagen sagte der 75-Jährige schließlich am Abend, er
trete zurück, obwohl er die Anordnung der ANC-Führung ablehne. Zuvor hatte
Zuma noch gesagt, erst „nach Juni“ zu einem Rücktritt bereit zu sein. Das
Exekutivkomitee habe keine klaren Gründe dafür dargelegt, warum er schon
jetzt zurücktreten solle.
Der ANC dankte Zuma für seine „loyalen Dienste“ während seiner fast zehn
Jahre dauernden Zeit als Präsident. Der Kongress rief die Parteimitglieder
auf, Ramaphosa zu unterstützen. Dieser wurde durch den Rücktritt
amtierender Präsident. Bis zum Ende der Woche dürfte er durch das vom ANC
dominierte Parlament gewählt werden und dann eine Rede zur Lage der Nation
halten. Seine Partei hofft, dass Ramaphosa vor den Wahlen 2019 das Ansehen
des ANC wieder reparieren kann. Der Afrikanische Nationalkongress regiert
seit dem Ende der Apartheid 1994 in Südafrika.
## Schnelle Auflösung des Parlaments gefordert
Die größte Oppositionspartei des Landes, die Demokratische Allianz,
forderte den ANC auf, gegen Verbündete Zumas vorzugehen, die ebenso wie er
des Fehlverhaltens und Missmanagements verdächtigt werden. „Zuma hat ein
tiefes System von Korruption aufgebaut, das jeden Teil der Regierung und
der Kriminalverfolgung durchdrungen hat“, kritisierte der Parteivorsitzende
Mmusi Maimane. Das Land schaue nun auf Ramaphosa, damit dieser es vor einem
Mann rette, den er und der ANC geschützt und unterstützt hätten. Maimane
sprach sich für eine schnelle Auflösung des Parlaments und Neuwahlen aus.
Unterdessen durchsuchten Polizisten am Mittwoch Anwesen der mit Zuma
geschäftlich verbundenen Familie Gupta. Sie soll ihre Beziehungen zum
Präsidenten genutzt haben, um Einfluss auf die Besetzung von
Kabinettsposten zu nehmen und Staatsaufträge zu bekommen. Sowohl die Guptas
als auch Zuma streiten jegliches Fehlverhalten ab. Südafrikanische Medien
berichteten, es habe bei den Razzien mehrere Festnahmen gegeben.
Für Ramaphosa dürfte in naher Zukunft entscheidend sein, ob er schnell neue
Erfolge vorweisen kann. Südafrika kämpft mit hoher Arbeitslosigkeit,
wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und anderen Problemen.
15 Feb 2018
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