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# taz.de -- Kolumne So Sach(s)en: Wellnesslandschaft für Passagiere
> Mangels Busbahnhof sind Fahrgäste in Leipzig schutzlos der Witterung
> ausgeliefert. Doch bald wird die Haltestelle dem Fernverkehrswachstum
> angepasst.
Bild: Muss man in Leipzig jetzt noch ewig herumstehen, kann man sich bald in de…
Wer die Augen offen hält, dem wird der große graue Klotz an der Ostseite
des Hauptbahnhofs nicht entgangen sein. In wenigen Wochen wird dort der
neue Busbahnhof in Betrieb genommen. Doch die Erinnerungen an die bisherige
Fernbushaltestelle werden bleiben. Nämlicher jener provisorische
Seitenstreifen in der Goethestraße. Eine Ära des Chaos geht damit zu Ende.
Erinnern wir uns zurück an den Anfang im Jahr 2013. Damals hielten an dem
schmalen Seitenstreifen nur ein paar wenige Rentner-Reisebusse oder
röhrend-rote Doppeldeckerbusse, mit denen der interessierte Besucher die
Stadt erkunden konnte. Zum 1. Januar jenes Jahres durften dann auch private
Busunternehmen wie Flixbus Personen kreuz und quer durch die Republik
befördern.
Doch an den wachsenden Fernbusverkehr wurde die Haltestelle nie angepasst.
Und so fahren im Minutentakt riesige grüne Ungetüme auf dem schmalen
Streifen ein, rangieren, blockieren und kollidieren. Manchmal mit knapp
vorbeifahrenden Straßenbahnen, manchmal mit anderen Bussen.
Riesige Menschentrauben sammeln sich auf dem Gehweg oder weichen in den
angrenzenden Park samt Schwanenteich aus, der laut Landeskriminalamt als
einer der größten Drogenumschlagsplätze Leipzigs gilt. Nur Ältere erinnern
sich noch, dass der plattgetretene Acker früher mal eine saftig-grüne
Parkwiese war. Fehlende Anzeigetafeln sorgen dafür, dass Fahrgäste die
gesamte Haltestelle mehrfach ablaufen müssen. Dazu ist man bei
Verspätungen, die natürlich ebenfalls nicht angezeigt werden, dem eisigen
Winterwind ausgeliefert.
Der eingangs erwähnte Busbahnhof wirkt daher wie ein Retter in der Not.
Bald gibt es endlich Standards wie einen geregelten Ticketverkauf,
Infotafeln und einen beheizten Warteraum. Zur Entschädigung für die
fünfjährigen Strapazen wären weitere Extras aber angebracht.
In der Wellnesslandschaft „Bushof“ könnten gestresste Fahrgäste die nöti…
Entspannung bekommen. Und sich unangenehme Erinnerungen an stundenlanges
Stehen in wohliges Wohlbefinden auflösen.
17 Feb 2018
## AUTOREN
Denis Giessler
## TAGS
Flixbus
Bus
Winter
Schwerpunkt taz Leipzig
Wellness
Biber
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Fasching
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