# taz.de -- Gewalt an Flüchtlingen in Libyen: Menschenrechtsgruppen kritisiere… | |
> Amnesty und Oxfam kritisieren die italienische Hilfe für den libyschen | |
> Grenzschutz. Durch den Deal würden tausende Migranten Missbrauch und | |
> Folter erleiden. | |
Bild: Flüchtlinge vor der libyschen Küste warten auf ihre Rettung | |
ROM dpa | Italien und die Europäische Union tragen aus Sicht von Amnesty | |
International und Oxfam eine Mitschuld für Folter und Missbrauch Tausender | |
Migranten in Libyen. In zwei unterschiedlichen Mitteilungen bezogen sich | |
die Organisationen am Donnerstag auf eine Vereinbarung zwischen Italien und | |
Libyen zur Unterstützung der libyschen Küstenwache und zum Grenzschutz im | |
Kampf gegen illegale Einwanderung, die vor einem Jahr unterzeichnet und von | |
der EU unterstützt worden war. | |
Wegen dieses „fragwürdigen Deals“ seien Menschen Folter, willkürlicher | |
Haft, Erpressung und „unvorstellbaren Zuständen in Gefangenenlagern“ | |
ausgesetzt, erklärte Amnesty mit. Oxfam forderte Italien auf, die | |
Vereinbarung aufzukündigen. | |
Italien unterstützt die Küstenwache des Bürgerkriegslandes unter anderem | |
mit Training und Ausrüstung. Laut Amnesty International wurden rund 20.000 | |
Menschen an der Flucht gehindert und zurück nach Libyen gebracht. | |
Die meisten Flüchtlinge, die im Mittelmeer gerettet werden, kommen nach | |
Italien. Seit Monaten versucht die Regierung in Rom deshalb, den Zustrom in | |
Zusammenarbeit mit Tripolis einzudämmen. Hilfs- und | |
Menschenrechtsorganisationen halten die Zusammenarbeit mit der libyschen | |
Einheitsregierung für einen völlig falschen Ansatz, um die Migration aus | |
Afrika zu stoppen – die Menschenrechtslage in Libyen ist dramatisch. | |
Schätzungen zufolge warten Hunderttausende Migranten auf eine Überfahrt | |
nach Europa und sitzen unter schlimmsten Bedingungen in dem | |
Bürgerkriegsland fest. | |
Vergangenes Jahr gingen 119.369 im Mittelmeer Gerettete in Italien an Land. | |
Bei dem Versuch, die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt zu überqueren, | |
starben 2017 mehr als 3100 Menschen – in diesem Jahr bereits mehr als 210. | |
1 Feb 2018 | |
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