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# taz.de -- Jeckin über den Straßenkarneval in Köln: „Kölsch hilft gegen …
> Beim Kölner Straßenkarneval herrscht sechs Tage lang Ausnahmezustand. Wir
> haben eine Jeckin gefragt: Wie kann man sich nur so hart gönnen?
Bild: Alaaf und so: 150 Millionen Gläser Kölsch werden an Karneval getrunken
taz am wochenende: Leona, sechs Tage Kölsch, kalte Füße und Karnevalsmusik
bringen den Körper an die physische und psychische Belastungsgrenze. Wie
machst du das?
Leona: Der Trick ist ziemlich einfach: Möglichst rechtzeitig mit dem
Kölschtrinken anfangen, dann den Pegel halten und zwischendurch nicht
wieder nüchtern werden. Dann braucht man nur noch eine nette Kneipe mit
guter Musik, da hält man es ganz gut aus. Und genug schlafen ist wichtig.
Weiberfastnacht beginnt ja schon um 11.11 Uhr, da ist man meistens abends
gegen zehn Uhr zu Hause und kann sich erholen.
Kölsch oder Kurze?
Wenn man in der Kneipe feiert, eher nur Kölsch, sonst hält man nicht lange
durch. Das habe ich bei meinem ersten Karneval gelernt. Eine Freundin hatte
sich als Rotkäppchen verkleidet und zwei Flaschen Rotkäppchensekt in ihrem
Korb. Da man zur Karnevalseröffnung keine Glasflaschen mitnehmen darf,
mussten wir die am Eingang schnell runterkippen und waren schon
stockbetrunken, bevor es losging. Wir haben nichts mehr von der Feier
mitbekommen, sind nach Hause gefahren und lagen mittags um eins im Bett.
Erst abends sind wir wieder aufgewacht und noch mal losgezogen.
Von mittags bis mitternachts in der Kneipe und morgens dann gleich
weiterfeiern. Wie schafft man es von einem Kater zum nächsten?
Bei uns gibt’s immer ein gemütliches, üppiges Frühstück. Berliner
(„Pfannkuchen“, Anm. d. Red.) gegen den Kater, und dann am besten gleich
wieder mit Kölsch nachkippen – das hilft auch, wenn man heiser vom Singen
ist. Und Karneval macht sowieso nur mit Freunden Spaß. Man macht dann’ne
große Session draus, sich zusammen zu verkleiden, und zieht sich möglichst
jeden Tag ein bisschen anders an. Und gegen ein kurzes Motivationstief hört
man am besten schon zum Frühstück Karnevalsmusik, dann kann man gar nicht
anders, als gleich wieder loszugehen.
Nur der Rosenmontag ist ein Feiertag. Wird an Karneval sonst noch
gearbeitet?
Viele treffen sich morgens im Büro und fangen an zu trinken. Danach wird
nicht mehr viel gearbeitet, sondern gemeinsam gefeiert.
Braucht man zwischendurch mal einen Tag Pause?
Bis Dienstag wird auf jeden Fall gefeiert, und wenn man sich noch aufraffen
kann, geht’s abends zur Nubbelverbrennung (eine lebensgroße Strohpuppe, die
symbolisch die Sünden auf sich nimmt, Anm. d. Red.). Eigentlich darf man
danach nicht mehr feiern gehen, weil ja gerade alle Sünden verbrannt sind.
Aber meistens wird es dann noch mal ein langer Abend. In der Woche danach
bin ich dann immer krank. Aber das plant man ja auch schon fest ein.
11 Feb 2018
## AUTOREN
Niklas Vogel
## TAGS
Karneval
Köln
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Fasching
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