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# taz.de -- Russland-Affäre in den USA: Trump wollte Aufklärer Mueller feuern
> Robert Mueller ist Sonderermittler für die Aufklärung möglicher
> Manipulationen im US-Wahlkampf. Wie Berichte zeigen, wollte Donald Trump
> ihn entlassen.
Bild: Der frühere FBI-Direktor Robert Mueller
Washington dpa | US-Präsident Donald Trump hat nach Medienberichten die
bereits geplante Entlassung des Sonderermittlers in der Russland-Affäre in
letzter Minute abgeblasen. [1][Die New York Times schrieb am Donnerstag]
unter Berufung auf informierte Quellen, Trump habe den früheren FBI-Chef
Robert Mueller im Sommer vergangenen Jahres „wegen diverser
Interessenkonflikte“ feuern wollen. Nach einer Rücktrittdrohung des
Rechtsberaters im Weißen Haus habe er aber einen Rückzieher gemacht.
Hintergrund von Muellers Ermittlungen ist, dass US-Geheimdienste Russland
beschuldigen, sich mit Hackerangriffen in den amerikanischen
Präsidentschaftswahlkampf 2016 eingemischt zu haben. Sie hätten demnach
Trump helfen und seiner Konkurrentin Hillary Clinton schaden wollen. Der
frühere FBI-Chef ermittelt seit Mai 2017, ob es eventuell illegale
Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab.
Der US-Präsident hat die Russland-Ermittlungen wiederholt als „Hexenjagd“
bezeichnet. Dem Vernehmen nach untersucht Mueller in dem Zusammenhang auch,
ob Trump versucht hat, auf Ermittlungen des FBI einzuwirken. Die Affäre
belastet Trumps Präsidentschaft schwer. Nach Presseberichten will Mueller
auch Trump selbst befragen, wozu letzterer sich bereit erklärt hat.
Dem Bericht der New York Times zufolge gab es aus Trumps Sicht gleich drei
verschiedene Interessenkonflikte: Zum einen ein mehrere Jahre
zurückliegender Streit um Mitgliedsbeiträge Muellers in einem Trump
gehörenden Golf-Club. Ferner habe Trump Muellers Unparteilichkeit in
Zweifel gezogen, weil er erst kürzlich für eine Anwaltsfirma gearbeitet
habe, die früher Trumps Schwiegersohn Jared Kushner vertrat. Obendrein habe
Trump angeführt, dass Mueller unmittelbar vor seiner Ernennung zum
Sonderermittler ein Gespräch über eine mögliche Rückkehr auf seinen
früheren Posten als FBI-Chef geführt habe.
Der Rechtsberater im Weißen Haus, Donald F. McGahn, habe sich aber
geweigert, das Justizministerium um Muellers Entlassung zu bitten und
stattdessen gedroht, selber zurückzutreten, schrieb die New York Times
weiter. McGahn sei der Ansicht gewesen, dass eine Entlassung Muellers eine
„katastrophale Auswirkung“ gehabt hätte. Trump habe es sich daraufhin
anders überlegt.
Der für die Beziehungen des Weißen Hauses zu Muellers Büro zuständige
Anwalt Ty Cobb wollte sich den Berichten zufolge zu den Vorwürfen ebenso
wenig äußern wie Muellers Büro selbst. Nach Angaben der Washington Post
forderten Politiker der oppositionellen Demokraten den Kongress auf,
Mueller und künftige Sonderermittler besser abzusichern. Gesetzentwürfe
lägen bereits vor, nach denen der Staatschef einen Sonderermittler nicht
mehr entlassen könne.
26 Jan 2018
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[1] https://www.nytimes.com/2018/01/25/us/politics/trump-mueller-special-counse…
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