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# taz.de -- Wasserschaden in der Deutschen Oper: Die Show geht weiter
> Am Heiligabend wurde die Bühne der Oper an der Bismarckstraße geflutet.
> Ab Donnerstag gibt es jedoch einen improvisierten Spielbetrieb.
Bild: Nach einem Wasserschaden mussten Vorstellungen an der Deutschen Oper ausf…
Das Rätselraten um den Wasserschaden an der Deutschen Oper geht weiter.
Auch am Mittwoch war unklar, wie und warum es am Morgen des Heiligabends im
Opernhaus in Charlottenburg eine nasse Bescherung gegeben hatte. Aus bisher
ungeklärten Gründen hatte sich die Sprinkleranlage über der Bühne
angeschaltet und für erheblichen Schaden gesorgt.
Mehrere tausend Liter Wasser seien herabgeregnet, erklärte die Sprecherin
der Oper, Kirsten Hehmeyer. Während in der Oper Wasser abgepumpt und
Schäden begutachtet wurden, saßen die BerlinerInnen, die über die Feiertage
einen Opernbesuch eingeplant hatten, auf dem Trockenen. Alle
Veranstaltungen bis Mittwoch bis wurden abgesagt.
Die Löschwassersprühanlage über der Hauptbühne war am Sonntag um 7.56 Uhr
angesprungen. Eine halbe Stunde später wurden Polizei und Feuerwehr
unterrichtet und rückten binnen kurzer Zeit in großer Besatzung an. Am
größten der drei Berliner Opernhäuser angekommen, wurde schnell klar – hier
brennt es nicht, auch wenn die Sprinkleranlage ihren Dienst verrichtete. In
nur fünf Minuten entleerte sie ihr gesamtes Fassungsvermögen. Gut 15
Zentimeter hoch stand das Wasser auf der Hauptbühne.
Unablässig plätscherte es auch in den darunterliegenden Technikraum. Einen
„massiven Wasserschaden“ diagnostizierte die Feuerwehr beim Eintreffen.
Opernsprecherin Hehmeyer betont hingegen, man habe noch Glück im Unglück
gehabt: Das Bühnenbild der Tags zuvor aufgeführten Oper „La Bohème“ war …
einer Seitenbühne gelagert, auch der Zuschauerraum und der Orchestergraben
seien verschont geblieben.
## Ab Donnerstag gibt's den Figaro halbszenisch
„Vor allem wurde Kommunikations- und Datentechnik beschädigt, ebenso ein
Großteil der Scheinwerfer, die unter der Decke hängen und somit erstes
Opfer der Wassermassen wurden“, so Hehmeyer weiter. In den folgenden
Stunden pumpte die Feuerwehr nach eigenen Angaben rund 8.000 Liter Wasser
aus dem Technikraum. Über die Feiertage gab es dann anstatt der Musik zur
Oper „Nussknacker“ unmusikalisches Getöse: Große gelbe Ventilatoren wurden
zum Trocknen der Bühne aufgestellt.
Unterdessen ermittelt die Polizei wegen des Anfangsverdachts der
Sachbeschädigung. Dabei sei zum jetzigen Zeitpunkt jedoch völlig unklar, ob
es sich um ein fahrlässiges oder absichtliches Verschulden oder um einen
technischen Defekt handle, sagte eine Polizeisprecherin der taz. Bis
Mittwoch mussten fünf, teils ausverkaufte, Aufführungen abgesagt werden –
die 1.860 Plätze blieben verwaist.
Nach einer Begehung am Donnerstagnachmittag steht nun aber fest, dass der
Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. „Wir werden den Figaro
halbszenisch spielen“, sagte Sprecherin Hehmeyer, „in Kostüm und Masken,
mit improvisiertem Licht, jedoch ohne Kulisse, da die Bühnenmaschinerie
noch ausfällt.“ Gekaufte Tickets könnten entweder genutzt oder umgetauscht
werden. Insgesamt aber werde, so Hehmeyer, einiges auszuwechseln sein. Eine
genaue Schadenssumme sei derzeit noch nicht kalkulierbar.
Erst im Oktober stand eine Opernbühne in Dresden unter Wasser: 16.000
Liter, ebenfalls von der Sprinkleranlage ausgeschüttet, verursachten einen
Schaden in Höhe von 3,5 Millionen Euro.
27 Dec 2017
## AUTOREN
Raphael Piotrowski
## TAGS
Deutsche Oper
Berlin Kultur
Überflutung
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