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# taz.de -- AfD-Parteitag in Hannover: Antirassismus als Grundkonsens
> Mit Blockaden wollen AfD-Gegner den Parteitag der Rechtspopulisten
> verhindern. Die Polizei bereitet sich auf unterschiedliche Szenarien vor.
Bild: Viel braun
Berlin taz | Geht es nach zwei [1][Protestbündnissen], soll diesmal auch
Hannover ein klares Zeichen gegen rechts setzen. Wenn die AfD am Samstag
ihren Parteitag im städtischen Congress Centrum beginnt, soll es Blockaden
rund herum geben und eine Demonstration. Man erwarte zwischen 5.000 und
10.000 TeilnehmerInnen, sagt Torben Hansen, Sprecher des Bündnisses „Unsere
Alternative heißt Solidarität“. Busse aus rund einem Dutzend deutscher
Städte seien angemeldet, darunter Berlin, Hamburg, Göttingen und Frankfurt
am Main.
Bereits [2][vor zwei Jahren] hatte die AfD in Hannover getagt – damals
protestierten 1.500 Menschen dagegen, weit weniger als erwartet. Kein
Vergleich auch zum [3][AfD-Parteitag in Köln im April], bei dem etwa 3.000
Menschen mehrere Zufahrtswege zum Tagungsort blockierten und nach
taz-Schätzungen später rund 20.000 Menschen gegen die Partei
demonstrierten.
Ähnliches soll sich nun in Hannover wiederholen. Ab 7 Uhr früh will sich
das Bündnis „Unsere Alternative heißt Solidarität“ – Jugendorganisatio…
von Parteien und Gewerkschaften, Studierendenverbände und Antifa-Gruppen –
der AfD in den Weg stellen, damit die Delegierten ihren Tagungsort gar
nicht erst erreichen. „Neu im Bundestag, kann die AfD auf noch mehr Mittel
und Ressourcen zugreifen, um rassistische, nationalistische und autoritäre
Positionen zu verbreiten“, heißt es in einer Mitteilung. Die Blockade des
Parteitags sei deshalb legitim.
Im Anschluss daran ruft auch das zweite Bündnis „Hannover – bunt und
solidarisch“ zu Protesten auf, das vor allem von Gewerkschaften getragen
wird. Ab 11.30 Uhr soll nach einer Auftaktkundgebung auf dem
Theodor-Heuss-Platz, an dem das Congress Centrum liegt, eine Demo bis zum
Georgsplatz ziehen. „Die organisierte Rechte hat mit der AfD im Bundestag
einen Katalysator bekommen“, sagt Nora Berneis, Sprecherin der Kampagne
„Aufstehen gegen Rassismus“, die bundesweit für die Proteste mobilisiert.
„Es ist deshalb ein besonders guter Zeitpunkt, um sichtbar zu machen, dass
Antirassismus gesellschaftlicher Grundkonsens sein muss.“
## Keiner werde zur Arbeit gezwungen
Das Congress Centrum ist ein Eigenbetrieb der Stadt Hannover. Daher, sagt
Direktor Joachim König, sei er laut Parteiengesetz zur Vermietung an alle
Parteien verpflichtet, auch an die AfD. „Wir betreuen alle Veranstaltungen
professionell und unabhängig davon, ob sie uns lieb oder weniger lieb
sind.“ Die MitarbeiterInnen würden aber nicht dazu gezwungen, am 2.
Dezember zu arbeiten – in den Dienstplan könne sich eintragen, wer wolle.
Und natürlich werde darauf geachtet, dass „keine Dinge passieren, die
verfassungswidrig sind“. In einem solchen Fall werde das Congress Centrum
vom Hausrecht Gebrauch machen.
Ein Sprecher der Polizeidirektion Hannover sagte der taz bislang nur, die
Behörde „bereite sich auf alle möglichen Szenarien vor“ und beziehe dabei
auch die Erfahrungen vorheriger Einsätze zu Parteitagen mit ein, etwa der
Kölner Polizei. Er wollte keine Angaben dazu machen, mit wie vielen Kräften
die Polizei am Wochenende im Einsatz sein wird.
30 Nov 2017
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## AUTOREN
Patricia Hecht
## TAGS
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Hannover
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Anti-AfD-Proteste
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