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# taz.de -- Proteste gegen Bundesparteitag der AfD: „Wir werden da reingehen�…
> Am ersten Dezemberwochenende kommt die AfD in Hannover zusammen – auch
> aus Berlin wird zu Gegenprotesten mobilisiert.
Bild: Gegen AfD-Parteitage wird immer wieder protestiert, hier 2016 in Schleswi…
taz: Frau Sommer, Sie wollen BerlinerInnen für die Proteste gegen den
AfD-Parteitag in Hannover mobilisieren. Warum finden Sie es richtig, gegen
den Parteitag zu demonstrieren?
Ulrike Sommer: Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren erheblich
nach rechts entwickelt. Antifeminismus und Rassismus sind nur die
sichtbarsten Ausprägungen einer völkischen Ideologie, die Menschen
grundsätzlich als ungleichwertig ansieht. Auf staatlicher Seite wird
parallel auf innere Sicherheit gesetzt und der europäische
Festungskapitalismus ausgebaut. Dass die AfD jetzt als drittstärkste Partei
im Bundestag sitzt, illustriert diese Entwicklung sehr gut. Das ist die
Situation, die uns auf die Straße treibt.
Aber die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei.
Das war die NSDAP auch. Toleranz im Umgang mit Faschist_innen spielt ihnen
nur in die Hände, weil sie sukzessive ihre Freiräume ausweiten können. Auch
wenn menschenfeindliche Ideologie von einem Teil der Gesellschaft geteilt
wird, ist sie deshalb nicht weniger schlimm. Wer unseren Widerstand zu
spüren bekommt, entscheiden wir also nach inhaltlichen Kriterien.
Sehen Sie denn einen Unterschied zwischen einem Neonazi-Aufmarsch und einem
AfD-Parteitag?
Nazidemos dienen in aller Regel der Selbstvergewisserung von ein paar
Kameradschaftsdeppen. Der Bundesparteitag einer Partei, die im Bundestag
und in 14 Landtagen sitzt, ist schon allein politisch eine ganz andere
Nummer. Und natürlich bestehen Unterschiede im Ausdruck der jeweiligen
Veranstaltungen. Wenn die AfD in einem Kongresszentrum tagt, zeigt sie
keine Präsenz auf der Straße, sondern bereitet ihr politisches Programm
vor. Das birgt eine andere Bedrohung als eine Nazidemo und ist
dementsprechend auch anders anzugehen.
Warum steht der Parteitag dieses Mal besonders im Fokus von Gegenprotesten?
Es ist der erste Parteitag nach der Wahl – und vielleicht kurz vor der
nächsten. Er steht damit auch medial im Fokus. Das wollen wir nutzen.
Unserer Einschätzung nach sind viele Menschen schockiert von den
Wahlergebnissen und wollen aktiv werden. Wir hoffen, den Drive nutzen zu
können, indem sich unseren Aktionen viele Leute anschließen. Außerdem haben
wir alle zu lange gepennt und können jetzt nicht mehr überall sein, wo die
AfD ist. Also müssen wir uns auf ein paar Kristallisationspunkte
beschränken.
Was ist in Hannover geplant?
Wir werden da reingehen und den Parteitag abbrechen. Das heißt, wir tun
zumindest unser Möglichstes, um spürbar in den Ablauf einzugreifen. Wir
sind entschlossen, uns auch von Hindernissen nicht aufhalten zu lassen.
Dazu rufen wir alle auf, sich früh morgens unserer Aktion anzuschließen.
Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben.
Wer ist eingeladen, sich an dem Protest zu beteiligen?
Wie immer freuen wir uns über alle, die mit uns auf die Straßen gehen und
unser Ziel teilen, der AfD den Parteitag zu vermiesen.
21 Nov 2017
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
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