| # taz.de -- Umweltverschmutzung in Deutschland: Weniger Dreck im Untergrund | |
| > Der Düngemittelhersteller K+S verpflichtet sich, ab dem Jahr 2022 keine | |
| > Salzlauge mehr in den Untergrund zu pressen, die das Trinkwasser | |
| > gefährdet. | |
| Bild: Eine Einfahrt zum K+S-Werksgelände im thüringischen Unterbreizbach | |
| Berlin taz | Eine der größten und ältesten Umweltsauereien Deutschlands | |
| wird eingedämmt. Der Kasseler Dünger- und Salzhersteller K+S hat sich in | |
| einem Vergleich mit der Umweltorganisation BUND verpflichtet, ab 2022 keine | |
| salzhaltigen Abwässer mehr in den Untergrund zu verpressen. Schon in den | |
| kommenden vier Jahren wird der Konzern bis zu eine Million Kubikmeter | |
| weniger in Gesteinsschichten einlagern als genehmigt. Das teilten beide | |
| Seiten am Montag mit. | |
| Voraussetzung ist laut BUND, dass das Unternehmen genügend Lauge anders | |
| entsorgen kann. Dazu muss der Fluss Werra so viel Wasser führen, dass K+S | |
| wie bisher Lauge in ihn einleiten kann, ohne die Salzkonzentration stärker | |
| als erlaubt zu erhöhen. Für diese rechtsverbindlichen Zusagen zieht der | |
| BUND seine Klage gegen die bestehende „Versenkgenehmigung“ zurück. | |
| K+S und seine Vorläufer belasten die Umwelt vor allem in Hessen und | |
| Thüringen seit mehr als 100 Jahren massiv. Die Bergleute bauen dort für die | |
| Düngerproduktion Rohsalz ab, aus dem mit Wasser das wertvolle Kalium | |
| ausgewaschen wird. Zudem wird Wasser mit Salz belastet, wenn Regen von den | |
| Hunderte Meter hohen Abraumhalden des Konzerns herunterläuft. Insgesamt | |
| müssen jedes Jahr sieben Millionen Kubikmeter Lauge entsorgt werden. | |
| Da sie bislang zur Hälfte in die Werra geleitet wurde, sind laut BUND | |
| etliche Tier- und Pflanzenarten ausgestorben. Die Lagerung der anderen | |
| Hälfte der Lauge in 400 bis 500 Meter Tiefe gefährde das Grund- und damit | |
| auch das Trinkwasser. Tatsächlich musste die thüringische Gemeinde | |
| Gerstungen im Kalirevier bis 2016 drei [1][Trinkwasserbrunnen wegen | |
| Versalzung schließen]. | |
| ## Risiko fürs Trinkwasser | |
| Der BUND begrüßte, dass das Risiko der Grund- und Trinkwasserverunreinigung | |
| nicht mehr steigen werde. Hätte der Verband weiter geklagt, wäre dieses | |
| Ziel wohl nicht so schnell zu erreichen gewesen. Die Organisation will aber | |
| weiter dagegen kämpfen, dass K+S Lauge in die Werra leitet und Abraum | |
| aufschüttet. Immerhin könne der Konzern wegen der Vorschriften nicht noch | |
| mehr Abwasser als bisher in den Fluss laufen lassen. | |
| K+S begründete sein Einlenken damit, dass man nun Rechtssicherheit erlange. | |
| Das Unternehmen wolle die Lagerstätten im Werra-Kalirevier weiter nutzen. | |
| Davon hingen mehr als 4.000 Arbeitsplätze ab. | |
| 28 Nov 2017 | |
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| [1] http://www.aoew.de/pages/themen/gewaesserschutz/gewaesserbelastung-laugenve… | |
| ## AUTOREN | |
| Jost Maurin | |
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