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# taz.de -- Neue Podcast-Formate: Von Schnecken und harter Politik
> Audible startet ein eigenes Podcastangebot mit 22 Produktionen. Wie
> unterscheidet sich das Format von den kostenlosen Podcasts der Verlage?
Bild: Podcasts: ein Modell für die Zukunft
Wer wissen will, ob man Schnecken lebend essen kann, der dürfte bei den
AutorInnen Ronja von Rönne und Tilmann Rammstedt Antwort bekommen. Wer sich
für Neues aus den Königshäusern interessiert, den bringt die
ZDF-Moderatorin Nina Ruge auf den Stand. Und wer Fußball-Fachtalk sucht,
der hört ihn künftig donnerstags bei 11 Freunde.
Sie alle sind Teil des neuen Podcastangebots von Audible. Die
Onlineplattform für Hörbücher hat gestern 22 exklusive Formate online
gebracht, die ab jetzt wöchentlich erscheinen sollen. Viele kommen aus
etablierten Medienhäusern, wie dem der Titanic, des Wirtschaftsmagazins
Brand Eins oder des Lesbenmagazins Straight. Hören kann sie jede*r, der
oder die für knapp zehn Euro im Monat ein Audible-Abo hat.
„Aus unserer Marktforschung wissen wir, dass sich rund zwei Drittel der
Hörer in Deutschland mehr Podcasts von etablierten Medien wünschen“, sagt
Paul Huizing von Audible. Sein Team sei auf Redaktionen zugegangen.
Parallel rief die Onlineplattform im vergangenen Jahr Podcastmacher auf,
Vorschläge zu schicken. „Eine hohe dreistellige Zahl“ an Ideen sei
eingereicht worden. Ein Dutzend davon kommt ins Programm.
## Lukrative Zusammenarbeit
Audibles Initiative fällt in eine Zeit, in der verschiedene Anbieter
verstärkt in Podcasts investieren. Die Streamingdienste Spotify und Deezer
bieten auf ihren Plattformen eigenproduzierte Podcasts an, Spiegel Online
und Zeit Online sind gerade gefolgt (taz vom 28. 10.).
Der Spiegel ist nun auch Teil der Audible-Kooperation, und das, obwohl er
seine eigenen wöchentlichen Sendungen kostenlos über die Spiegel-Webseite
anbietet. Wieso sollten Hörer also Geld an Audible bezahlen, um Gespräche
mit Spiegel-Redakteuren zu hören? Der Audible-Podcast werde sich – anders
als der bisherige Spiegel-Politikpodcast – „mit diversen relevanten Themen
der Woche aus unterschiedlichen Perspektiven auseinandersetzen“, sagt ein
Spiegel-Sprecher auf taz-Anfrage.
Für den Spiegel ist die Zusammenarbeit auch aus finanzieller Sicht
lukrativ: Er teste damit ein neues „Monetarisierungsmodell“ neben der
bisherigen Werbefinanzierung. Und das geht so: Der Spiegel produziert den
kompletten Podcast selbst. Die Technik und die Studios dafür hat die
Redaktion durch Spiegel TV im Haus. Audible bezahlt am Ende für das fertige
Produkt.
Anders sieht das bei unabhängigeren Podcastern aus, wie Micky Beisenherz
und Oliver Polak, die ein wöchentliches Gesprächsformat liefern. Ihnen
stellt Audible seine Studios und übernimmt die Postproduktion. In den
kommenden Monaten sollen noch mehr Formate starten.
3 Nov 2017
## AUTOREN
Anne Fromm
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