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# taz.de -- Verwertung von Sprachkonstrukten: Vong Kohle her hab ich 1 1a Idee
> Die Agentur SchrittMedia sichert sich die Nutzungsrechte von „Vong“ und
> „I bims“. Die Etablierung als Marke ist das Ende des Phänomens.
Bild: Ihre Eintragung als Marke werden die Popularität von „Vong“ und „I…
Sprachkonstrukte aus „Vong“ (von) und „I bims“ (Ich bin's) haben sich in
den vergangenen zwei Jahren [1][zum Massenphänomen in sozialen Medien
entwickelt]. Auf der Suche nach dem Ursprung landet man entweder beim
Rapper Money Boy oder stößt auf die Facebook-Seite [2][„Nachdenkliche
Sprüche mit Bilder“], die kitschige Bilder mit grammatikalisch falschen
Sprüchen postet. Mittlerweile sind die Ausdrücke in der Sprache einiger
junger Menschen und in der Werbung etabliert. So bauten Vodafone und
Sparkasse in ihren Anzeigen den Ausdruck „vong“ ein.
Da dachte sich wohl auch die Werbeagentur SchrittMedia: Wieso sollte man
mit einem sprachlichen Phänomen von Jugendlichen kein Geld verdienen, und
sicherte sich jüngst die Markenrechte der Ausdrücke „Vong“ und „I bims�…
Die Eintragung als Marke berechtigt SchrittMedia zur exklusiven Vermarktung
der Ausdrücke als Schriftzug auf Klamotten, Tassen und Gepäckstücken. 1.500
bis 2.200 Produkte zeigt die Amazon-Produktsuche bei Eingabe der beiden
Ausdrücke an. Ein großer Markt also, den SchrittMedia gerne für sich hätte.
Derzeit macht sich das Unternehmen daran, Blogger und Facebook-User, die
neben ihren Beiträgen auch Tassen und T-Shirts mit diesen Ausdrücken
bedrucken, aus dem Geschäft zu drängen, [3][berichtet das Online-Magazin
OMR].
Das Markengesetz dient dem Zweck, die Bezeichnung eines Produkts oder einer
Dienstleistung und damit die Vermarktung zu sichern. Sprache wird jedoch
gerade dadurch zu Sprache, da sie von einer Vielzahl von
Kommunikationsteilnehmern genutzt wird.
Einen gebräuchlichen sprachlichen Ausdruck als originäre Bezeichnung für
das eigene Produkt zu verwenden, bedarf einiger Fantasie. Juristisch dürfte
SchrittMedia wohl vor allem dadurch erfolgreich sein, da die
„Vongolisch“-Sprechenden kaum das Kapital aufbringen werden, sich gegen den
Aneignungsversuch von SchrittMedia zu wehren.
Bleibt zu hoffen, dass die „Vongolen“ nicht ihre eigene Sprache verlieren,
sondern neue Ausdrücke (er)finden, die sie grammatikalisch verhunzen
können. Denn wer verwendet schon gerne eine Ausdrucksweise, die zum
Geschäftsmodell geworden ist?
2 Nov 2017
## LINKS
[1] /Netzsprech-Schoepfer-in-der-Kritik/!5418765
[2] https://www.facebook.com/WillyNachdenklich/
[3] https://omr.com/de/i-bims-vong-sprache/
## AUTOREN
Dominik Koos
## TAGS
Jugendsprache
Kommerzialisierung
Jugendwort des Jahres
Feminismus
Duden
Soziale Medien
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