Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kurden-Präsident im Irak: Barsani tritt zurück
> Der langjährige Chef der irakischen Kurden will seine Amtszeit nicht über
> den 1. November hinaus verlängern. Er musste zuletzt militärische
> Rückschläge hinnehmen.
Bild: Nach zwölf Jahren im Amt tritt er zurück: Massud Barsani
Sulaimaniya/Bagdad rtr | Iraks Kurdenpräsident Massud Barsani hat seinen
Rückzug angekündigt. In einem Schreiben an das kurdische Parlament habe der
71-Jährige mitgeteilt, seine Amtszeit nicht über den 1. November hinaus zu
verlängern, sagte ein Regierungsvertreter am Samstagabend.
Der langjährige Chef der irakischen Kurden hatte zuletzt schwere
militärische Rückschläge gegen die Streitkräfte der Zentralregierung
hinnehmen müssen. Diese hatten nach dem [1][umstrittenen
Unabhängigkeitsreferendum vom 25. September] die von kurdischen
Peschmerga-Kämpfern kontrollierte Erdölstadt Kirkuk [2][wieder unter ihre
Kontrolle gebracht]. Kirkuk liegt außerhalb des offiziellen kurdischen
Autonomiegebietes, wird von vielen Kurden aber Zentrum ihres Vaterlandes
angesehen.
Barsanis Befugnisse sollten unter der Regionalregierung, dem Parlament und
der Justiz aufgeteilt werden, sagte der Regierungsvertreter. Zuletzt waren
die für den 1. November angekündigten Präsidenten- und Parlamentswahlen in
Kurdistan verschoben worden.
Am Wochenende berieten Vertreter der Peschmerga und der irakischen
Streitkräfte über eine Lösung des Konflikts. Ministerpräsident Haider
Al-Abadi sagte, bei den Gesprächen gehe es um die friedliche Stationierung
irakischer Soldaten an den Grenzübergängen der Kurdengebiete zur Türkei,
dem Iran und Syrien. Er hatte am Freitag eine 24-stündige Unterbrechung von
Militäreinsätzen angeordnet. Die Kurden hatten am 25. September für die
Unabhängigkeit gestimmt. Die irakische Regierung schickte daraufhin die
Armee in die ölreiche Region.
Bis vor kurzem kämpften Peschmerga, von den USA unterstützte irakische
Soldaten und pro-iranische Milizen gegen die Islamisten-Miliz IS. Mit dem
Niedergang des IS im Irak ist jedoch diese Allianz auseinandergebrochen.
29 Oct 2017
## LINKS
[1] /Abstimmung-ueber-Unabhaengigkeit/!5448272
[2] /Konflikt-im-Nordirak/!5455669
## TAGS
Masud Barzani
Irak
Kurden
Kurdistan
Peschmerga
Erbil
Kirkuk
Kurden
Irak
Nordirak
Nordirak
Kurden
Irak
Irak
Irak
## ARTIKEL ZUM THEMA
Urteil zur Kurden-Frage im Irak: Referendum für ungültig erklärt
Alle Konsequenzen und Ergebnisse, die sich aus der Volksabstimmung der
Kurden ergeben haben, seien nichtig, teilte das Oberste Gericht mit.
Irakische Kurden in der Defensive: Flaggenwechsel in Kirkuk
In der irakischen Metropole regiert wieder die Zentralregierung. Aber wer
profitiert davon, wer muss sich jetzt fürchten?
Kommentar Kurden-Autonomie im Irak: Vom Traum zum Alptraum
Im Nordirak haben die Kurden eine weitreichende Autonomie für sich
erreicht. Ausgerechnet ihr Präsident Massud Barsani setzt das aufs Spiel.
Kurden im Nordirak: Opposition fordert Barsanis Rücktritt
Sie reagiert damit auf den Verlust großer Gebiete an die Zentralregierung
in Bagdad. Viele Kurden geben Barsani eine Mitschuld an dem Debakel.
Kommentar Iraks Armee gegen Kurden: Unklug und gefährlich
Das kurdische Unabhängigkeitsreferendum hat eine Intervention des Militärs
zur Folge. Nun ist die Autonomie insgesamt bedroht.
Kurden im Nord-Irak: Kämpfe in der Provinz Kirkurk
Das ölreiche Kirkuk ist seit Jahren Streitpunkt zwischen irakischen Kurden
und der Regierung in Bagdad. Nun rücken Truppen der Zentralregierung vor.
Kurden im Nordirak: Ultimatum verlängert
Die irakische Armee hat ihr Ultimatum für den Rückzug der kurdischen
Kämpfer verlängert. Offenbar gab es noch keine Zwischenfälle.
Nach kurdischem Referendum: Bagdad erhöht den Druck
92 Prozent der Kurden stimmten für ihre Unabhängigkeit. Die irakische
Zentralregierung stellt nun ein Ultimatum – Hardliner fordern einen
Militäreinsatz.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.