Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schwangerschaftsabbrüche in Nordirland: Verbot könnte aufgeweicht…
> In Großbritannien und Irland gibt es juristischen Ärger um die
> Abtreibungsgesetze. Katholische Bischöfe nennen jüngste Zahlen im Land
> alarmierend.
Bild: Demonstrantinnen in Nordirland kritisieren das strenge Abtreibungsverbot
London dpa | Das Abtreibungsverbot in Nordirland steht seit Dienstag auf
dem Prüfstand des obersten britischen Gerichts. Anders als in England,
Schottland und Wales dürfen Frauen in Nordirland nach Vergewaltigungen
nicht abtreiben. Das Verbot gilt auch, wenn der Fötus aufgrund von
Fehlbildungen nicht lebensfähig ist.
Abtreibungen sind in Nordirland nur erlaubt, wenn Lebensgefahr für die
Mutter besteht. Die Anhörung im Supreme Court in London dauert drei Tage.
Im Kern geht es um die Frage, ob das strikte Verbot mit den internationalen
Menschenrechten vereinbar ist.
Mehr als 700 Frauen aus Nordirland reisen pro Jahr für einen Abbruch vor
allem nach England. Sie müssten „in einer schwierigen Situation in ein
Flugzeug steigen, um weit weg von ihren Familien und Freunden“ den Eingriff
vornehmen zu lassen, sagte ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation
Amnesty International dem Sender Sky News.
Für England, Wales und Schottland gilt eine Frist von 24 Wochen. Wenn zwei
Ärzte der Frau bescheinigen, dass die Schwangerschaft ihr körperlich oder
seelisch schaden könnte, ist ein Eingriff legal.
## Strengstes Verbot in der EU
Die katholischen Bischöfe in Großbritannien warnten hingegen vor der
Zunahme von Abtreibungen. Nach offiziellen Statistiken seien mehr als
200.000 Abtreibungen 2016 im Land vorgenommen worden. Diese Zahl sei
„alarmierend“, erklärten sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Das britische
Abtreibungsgesetz ist vor 50 Jahren beschlossen worden.
Im katholischen Nachbarland Irland kündigte die Regierung vor einem knappen
Monat ein Referendum über das dortige Abtreibungsgesetz an. Geplant ist die
Abstimmung im nächsten Mai oder Juni. Ministerpräsident Leo Varadkar hatte
bereits mehrmals die Gesetzgebung als zu „restriktiv“ bezeichnet. In Irland
gilt das strengste Abtreibungsverbot in der Europäischen Union.
Das Gesetz war dort 2014 erstmals gelockert worden. Seitdem ist eine
Abtreibung zulässig, wenn das Leben der Schwangeren bedroht ist oder wenn
sie als selbstmordgefährdet gilt. Der UN-Menschenrechtsausschuss hatte im
vergangenen Jahr das irische Abtreibungsverbot als Verstoß gegen die
internationalen Menschenrechtsvereinbarungen kritisiert.
24 Oct 2017
## TAGS
Schwerpunkt Paragraf 219a
Vergewaltigung
Schwerpunkt Abtreibung
Nordirland
Schwerpunkt Paragraf 219a
Schwerpunkt Paragraf 219a
Irland
Schwerpunkt Paragraf 219a
Schwerpunkt Abtreibung
Irland
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Abtreibung
Schwerpunkt Abtreibung
Schwerpunkt Paragraf 219a
## ARTIKEL ZUM THEMA
Referendum über Abtreibungen in Irland: Verboten seit 1983
Die Ir*innen stimmten vor 35 Jahren mehrheitlich für ein absolutes
Abtreibungsverbot. Nun soll es abgeschafft werden. Ein Überblick.
Referendum Abtreibungsverbot in Irland: Diesmal könnte es klappen
Im Mai soll die Bevölkerung über eine Änderung der Verfassung abstimmen.
Die Mehrheit der Wähler ist für die Aufhebung des Verbots.
Neue Chefin der Sinn-Féin-Partei in Irland: Mary Lou McDonald will regieren
Die 48-jährige Politikerin ist an die Spitze der Sinn Féin Partei gewählt
worden. Mit ihr kommt eine neue Generation in Irland ans Ruder.
Abtreibungsreferendum in Irland: Mein Bauch gehört mir
In Irland sind Schwangerschaftsabbrüche verboten. Das könnte sich bald
ändern. Im Mai wird per Referendum daüber abgestimmt.
Schwangerschaftsabbrüche in Irland: Wut im Bauch
Die Bevölkerung soll abstimmen, ob das Verbot der Abtreibung aus der
Verfassung gestrichen wird. Kaum ein Thema wird so heiß diskutiert.
Kommentar Regierungskrise in Irland: Erinnert doch an was
Die Vize-Premierministerin Frances Fitzgerald muss gehen, um den Sturz der
Regierung zu verhindern. Eine Neuwahl könnte es dennoch geben.
Pränataldiagnostik und Abtreibung: Plötzlich ist da diese Falte im Nacken
In meiner Schwangerschaft zeigen Tests, dass mein Kind wahrscheinlich eine
Behinderung haben wird. Nur sicher sagen kann es niemand.
Minderjährige Einwanderin in Haft: US-Gericht verwehrt Abtreibung
Ein Berufungsgericht verweigert einer 17-Jährigen in Texas eine Abtreibung.
Das Gericht setzte am Donnerstag eine Anhörung für Freitagmorgen an.
Evangelikale Christen beraten nach Abtreibungen
Ein evangelikaler Klinikkonzern will Frauen nach einer Abtreibung eine
„begleitende psychosoziale Betreuung“ anbieten. Neutral und ergebnisoffen
kann diese nicht sein.
Wahl in Niedersachsen: Der lange Weg zur Abtreibung
Ungewollt Schwangere müssen in Niedersachsen oft weit fahren, um
abzutreiben. Vor der Landtagswahl interessiert das weder Regierung noch
Opposition.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.